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Merkels Integrationsministerin Aydan Özoguz ruft "Gesundheitspflege und Migration" zum Schwerpunktthema für 2015 aus
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Aus Berlin berichtet Ralph Lorenz Donnerstag 4. Dezember 2014 - Berlin (wbn). Angela Merkels Staatsministerin für Integration Aydan Özoguz hat in ihrem Amt das Thema Gesundheitspflege und Migration zu einem Schwerpunkt-Thema für das kommende Jahr 2015 erklärt. Diese bekräftigte sie in einem Interview mit den „Weserbergland-Nachrichten.de“ am Rande eines Parlamentarischen Abends des Ethno-Medizinischen Zentrums im Jakob-Kaiser- Haus in Berlin. Özoguz: „Ich will, dass jeder – unabhängig von Herkunft oder Migrationshintergrund – einen gerechten Zugang zu unserem Gesundheits- und Pflegesystem hat." |
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Aydan Özoguz erinnerte bei dem Parlamentarischen Abend, bei dem es um „Gesundheit mit Migranten für Migranten“ (MiMi) ging, an das Schicksal des einmillionsten Gastarbeiters portugiesischer Herkunft, Armando Rodrigues de Sá. Die Integrationsministerin im Kanzleramt erläuterte die besondere Tragik dieses einst in Deutschland gefeierten Gastarbeiters: „Er wusste es nicht, dass er mit seinen Krankenkassenbeiträgen, die er automatisch hier mit seinem Lohn geleistet hatte, auch einen Anspruch auf Gesundheitsversorgung hatte. Er wurde Krebskrank, ging zurück nach Portugal und gab dort sein ganzes Erspartes für Arztrechnungen aus und starb völlig mittellos.“
Aydan Özoguz: „Das ist für mich eines der ganz dramatischen Beispiele dafür, dass manche Menschen gar nicht wissen, dass die Solidargemeinschaft auch ihnen hilft.“ Das sei besonders wichtig im Bereich der Pflege und der Pflegestufen. „Die sind nach neuesten Untersuchungen relativ unbekannt gerade bei Menschen, die vor vielen Jahrzehnten mal eingewandert sind. Da müssen wir wirklich handeln und ein besseres Informationssystem aufbauen, damit alle davon profitieren können“, gibt sich Merkels Integrationsministerin entschlossen.
Der Parlamentarische Abend, moderiert von der ehemaligen Ministerin und jetzigen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Edelgard Bulmahn, habe die Notwendigkeit deutlich gemacht „ein Netzwerk zu schaffen“, weil das Thema Gesundheit und Migration immer noch als ein Fachthema für einige wenige wahrgenommen werde.
Ramazan Salman, Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V., hatte gerade deshalb eine Reihe handverlesener Experten zu diesem Parlamentarischen Abend in Berlin zusammengeführt. Neben den integrations- und gesundheitspolitischen Experten der Bundestagsfraktionen und des Gesundheitsministeriums gehörten auch Kai Kolpatzik, Leiter Prävention im AOK-Bundesverband, Elke Böthin, Menschrechtsbeauftragte der Bundesärztekammer, Professor Dr. med. Hajo Zeeb, Leibniz-Institut für Präventionsforschung Bremen, Dr. Harald Strippel vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen sowie Reinhart Hoffmann, Beauftragter des Vorstands der Deutschen Diabetes-Stiftung, München, dazu.