Betrieb auf der Extertalbahn beeinträchtigt
Brummifahrer durchtrennt Oberleitung mit ausgefahrenem Kranarm und flüchtet von der Unfallstelle
Mittwoch 27. Mai 2015 - Alverdissen (wbn). Was hat sich dieser Holz-Kutscher nur gedacht? Ein 59 Jahre alter Berufskraftfahrer aus Lügde hat gestern Mittag mit dem auf seinem Langholz-Lastwagen befestigten Kran die Oberleitung an einem Bahnübergang in Alverdissen im Kreis Lippe durchtrennt.
Doch statt sich um die Regulierung zu kümmern, sah sich der Mann das Unheil kurz an und flüchtete dann von der Unfallstelle. Zurück blieben ein Sachschaden von 15.000 Euro und die beiden Enden der Oberleitung, die im Gleis lagen und zu diesem Zeitpunkt offenbar noch immer Spannung führten!
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Mitarbeiter der zuständigen Verkehrsbetriebe Extertal (VBE) hätten die Leitung jedoch wenige Augenblicke nach dem automatischen Alarm abgeschaltet, sagte ein Polizei-Sprecher auf Nachfrage der Weserbergland-Nachrichten.de.
Der Unfallverursacher konnte anschließend durch Einsatzkräfte der Polizei Lemgo ermittelt werden und muss sich nun nicht nur wegen der Verkehrsunfallflucht, sondern zugleich wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr verantworten. Der Führerschein des 59-Jährigen wurde bereits sichergestellt.
Die Einschränkungen auf dem Streckenabschnitt dauern unterdessen an. Nach Angaben des Betreibers sollen die Arbeiten für die Wiederaufnahme des Draisinen- und Zugverkehrs am Donnerstag beginnen. Dann könnten die Draisinen wieder auf voller Länge fahren und auch die Diesellok eingesetzt werden, heißt es. Bis der Fahrdraht repariert ist, dauert es allerdings noch mehrere Tage.
Nachfolgend der Polizeibericht im Wortlaut:
„Ohne seinen Führerschein wird ein 59-jähriger LKW-Fahrer aus Lügde vorerst auskommen müssen. Lemgoer Polizeibeamte konnten den Mann nach einer Unfallflucht am Dienstag ermitteln. Der 59-Jährige war gegen 13:20 Uhr mit einem Langholz-LKW mit aufgesetztem Kran auf der Begaer Straße in Alverdissen unterwegs. Da der Hydraulikarm des Krans noch ausgefahren war, geriet dieser beim Passieren des dortigen Bahnübergangs in die zirka fünf Meter hohe Oberleitung. Die Leitung zerriss und die losen Enden der stromführenden Leitung lagen anschließend auf den Gleisen. Der LKW-Fahrer hielt sein Gefährt zwar an und stieg aus, fuhr dann jedoch einfach weiter, ohne eine Schadenregulierung in Gang zu setzen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf zirka 15.000 Euro. Der Betrieb der Extertalbahn - und somit auch der Draisinenverkehr - wird für einige Tage ruhen müssen. Eine aufmerksame Zeugin notierte sich das Kennzeichen, so dass der Unfallverursacher ermittelt werden konnte. Neben der Verkehrsunfallflucht wird er sich auch für einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr verantworten müssen.“