Schon zehn kleine Unfallopfer mehr als im Vorjahreszeitraum
Polizei Minden reagiert auf steigende Unfallzahlen mit Kinderbeteiligung – verstärkte Kontrollen zum Schulanfang am Mittwoch
Montag 10. August 2015 - Minden (wbn). Die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen nähern sich ihrem Ende – schon am Mittwoch beginnt wieder der Schulalltag. Um insbesondere den Schulanfängern Schutz und Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, will die Polizei gemeinsam mit dem Kreis und der Stadt Minden vermehrt Tempokontrollen in verschiedenen Orten des Landkreises durchführen.
Und das ist offensichtlich dringend nötig. Insgesamt 38 Kinder sind im ersten Halbjahr 2015 auf den Straßen im Mühlenkreis verunglückt – jedes zweite Kind war dabei auf dem Schulweg unterwegs. Für die Schwere der Verletzungen bei Unfällen ist nach Angaben der Polizei in erster Linie die gefahrene Geschwindigkeit verantwortlich, sodass hier das Augenmerk der Kontrollbeamten liegen wird.
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Nachfolgend der Polizeibericht aus Minden:
„Auf verstärkte Geschwindigkeitskontrollen seitens der Polizei müssen sich die Autofahrer im Kreis Minden-Lübbecke zum Schulbeginn am Mittwoch einstellen. Neben den heimischen Beamten des Verkehrs- und Bezirksdienstes werden auch Kräfte der Bereitschaftspolizei im Einsatz sein. Zudem unterstützen der Kreis und die Stadt Minden mit ihren Radarwagen die Schwerpunktaktion. So werden die Messgeräte in Minden, Petershagen, Porta Westfalica und Hille aufgebaut. Im Altkreis sind Tempokontrollen im Umfeld von Schulen in Lübbecke, Espelkamp, Rahden und Stemwede vorgesehen. Zudem sind die Ordnungshüter in Bad Oeynhausen unterwegs.
Im ersten Halbjahr 2015 verunglückten laut polizeilicher Statistik 19 Kinder auf den Schulwegen im Mühlenkreis. Dies stellt eine deutliche Steigerung zum Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres mit "nur" 9 Kindern dar. Drei Schüler wurden als Fußgänger schwer verletzt. 16 weitere, davon 13 mit Rad, erlitten leichte Verletzungen.
Neben zu hohem Tempo als Unfallursache ist vor allem die gefahrene Geschwindigkeit für die Schwere der Verletzungen verantwortlich. Kraftfahrer sollten daher besonders im Umfeld von Schulen langsam und aufmerksam fahren. So würden Kinder nicht gefährdet und der Fahrer könne auf spontane Handlungen der Schulanfänger rechtzeitig reagieren, so die Polizei.
Insgesamt verunglückten von Januar bis Juni dieses Jahres 38 Kinder (10 mehr als im Vorjahreszeitraum) auf den Straßen im Kreisgebiet. Sechs erlitten schwere, 31 leichte Verletzungen. Der schlimmste Unfall in diesem Zusammenhang ereignete sich Mitte März in Stemwede-Levern, als ein siebenjähriger Junge bei dem Versuch mit einem Fahrrad von der Maschstraße auf ein Grundstück abzubiegen, mit einem entgegenkommenden Auto zusammenprallte und dabei getötet wurde.“