Gesundheitsversorgungs-Studie der pronova BKK
Facharztpraxen in Niedersachsen: Gut erreichbar, aber überlastet

Mittwoch 7. Dezember 2016 - Hannover (wbn). Wer in Niedersachsen einen Termin in einer fachärztlichen Praxis benötigt, braucht noch etwas anderes: viel Geduld.

Rund drei von zehn Patienten, die in den vergangenen fünf Jahren in fachärztlicher Behandlung waren, mussten einen Monat oder länger auf ihren Termin warten. Das zeigt, dass die Fachpraxen in Niedersachsen noch stärker überlastet sind als in Deutschland insgesamt. Denn im Bundesdurchschnitt liegt diese Quote bei 21 Prozent. Das zeigt die aktuelle Studie "Gesundheitsversorgung 2016" der pronova BKK, für die 1.639 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt wurden, darunter durch regionale Aufstockung 250 aus Niedersachsen.

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In Niedersachsen müssen vergleichsweise viele Patienten und Patientinnen besonders lange auf einen Facharzttermin warten. Schnell an einen Termin zu kommen, gelingt im bundesweiten Vergleich auch nur wenigen. Immerhin 35 Prozent erhalten bundesweit einen Termin bei Haut- oder HNO-Ärzten, Internisten oder Radiologen und anderen Fachärzten innerhalb einer Woche - in Niedersachsen gelingt dies nur 29 Prozent.

Versorgungsdichte in Niedersachsen besser als anderswo

Wenn sie erstmal einen Termin haben, stehen die Niedersachsen in einer Hinsicht allerdings besser da als die Deutschen insgesamt: Die fachärztlichen Praxen sind für sie schneller zu erreichen. Während die Anfahrt zu einer Fachpraxis deutschlandweit im Durchschnitt 22,4 Minuten dauert, erreichen die Niedersachsen sie schon nach nur 19,3 Minuten. Zudem benötigen bundesweit betrachtet 14 Prozent der Facharztpatienten mehr als eine halbe Stunde Wegzeit, in Niedersachsen gilt dies hingegen lediglich für acht Prozent.

"Zwar gibt es auch in Niedersachsen zu wenig Facharztpraxen, aber sie sind offensichtlich deutlich besser in der Fläche verteilt", sagt Ulrich Rosendahl, Unternehmenssprecher bei der pronova BKK. "Gerade für ein dünn besiedeltes Flächenland ist dies eine beachtliche Leistung.

Zu wenig Zeit für Erkrankte

Denn einmal in einer Arztpraxis angekommen, bekommen die Niedersachsen den großen Andrang bei der Behandlung noch stärker zu spüren als die Deutschen insgesamt. Nach negativen Erfahrungen bei ihrem letzten Praxisbesuch gefragt, geben die meisten Patienten und Patientinnen Probleme an, die durch Zeitdruck entstehen: 36 Prozent der deutschen und 40 Prozent der niedersächsischen Patienten ärgerten sich über lange Wartezeiten in der Praxis. 25 Prozent deutschlandweit und 30 Prozent in Niedersachsen sahen sich durch Zeitmangel gestresstem Personal gegenüber. 21 Prozent der Patienten und Patientinnen in der gesamten Republik und 23 Prozent in Niedersachsen zeigten sich unzufrieden, weil Arzt oder Ärztin sich zu wenig Zeit für sie genommen haben.

Zur Studie

Die Studie "Gesundheitsversorgung 2016" untersucht, welche Rolle die medizinische Versorgung bei der Wohnortwahl spielt, wie oft die Deutschen zum Arzt gehen, welche Erfahrungen sie dort machen und wie die heutige und die zukünftige medizinische Versorgung eingeschätzt werden. Die Daten wurden in einer repräsentativen Online-Befragung von 1.639 Bundesbürgern ab 18 Jahren im Auftrag der pronova BKK im Juli und August 2016 erhoben. In Niedersachsen wurden 250 Bürger und Bürgerinnen befragt.

Über die pronova BKK

Die pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der Betriebskrankenkassen großer Weltkonzerne wie z.B. Bayer, BASF, Ford, Continental oder Hapag-Lloyd entstanden. Die Kasse ist bundesweit für alle Interessierten geöffnet. Mehr als 670.000 Kundinnen und Kunden schätzen die persönliche Betreuung, den exzellenten Service und die umfassenden Leistungen.

Die pronova BKK ist mit einem dichten Geschäftsstellennetz an rund 80 Kundenservice- und Beratungsstellen vertreten. Sie gehört zu den fünf größten Betriebskrankenkassen und zu den größten Krankenkassen in Deutschland. Weitere Informationen unter www.pronovabkk.de.