Unterschriftenaktion an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Landfrauen fordern wohnortnahe Geburtshilfe im ländlichen Raum
Donnerstag 19. November 2020 - Berlin (wbn). Im Rahmen seiner Mitgliederversammlung startet der Deutsche Land-Frauenverband (dlv) seine Unterschriftenaktion und Online-Petition „Geburtshilfe. Im ländlichen Raum. Jetzt!“.
Damit fordert der Deutsche Land-Frauenverband Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und die Mitglieder der Gesundheitsministerkonferenz auf, das Schließen von Geburtsstationen zu stoppen, die Ansiedlung von Hebammen aktiv zu fördern und Geburtshilfe politisch zum Thema zu machen. Als Stimme für den ländlichen Raum sieht sich der Deutsche Land-Frauenverband in der Verantwortung, auf die unbefriedigenden Bedingungen vor Ort aufmerksam zu machen.Fortsetzung von Seite 1
„Die Zahlen bestätigen, dass eine gut erreichbare Geburtshilfe im ländlichen Raum nicht mehr gewährleistet ist – eine Entwicklung, die wir Land-Frauen nicht länger akzeptieren können“, sagt Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes.
„Für werdende Mütter hat das Schließen von Geburtsstationen fatale Konsequenzen. Frauen, die entbinden, müssen zunehmend lange Wege auf sich nehmen, um medizinisch betreut zu werden. Das kann zu einer echten Gefährdung für die eigene und für die Gesundheit des Kindes führen. Überall, egal ob im städtischen oder im ländlichen Raum, müssen Frauen während der Schwangerschaft sowie bei und nach der Entbindung das Recht auf eine gute und vor allem wohnortnahe geburtsmedizinische Versorgung und Hebammenbetreuung haben.“
Im ländlichen Raum schließen immer mehr Geburtsstationen ohne alternatives Angebot. Gab es im Jahr 2000 noch 1.142 Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, waren es laut Statistischem Bundesamt 2018 nur noch 778. Der Deutsche LandFrauenverband möchte diese Entwicklungen stoppen und mit seiner bundesweiten Unterschriftenaktion eine wohnortnahe Geburtshilfe im ländlichen Raum einfordern.
„Für uns ist klar: Nur dort, wo eine geburtsmedizinische Versorgung und Hebammenbetreuung sichergestellt ist, fühlen sich Frauen gut aufgehoben“, sagt dlv-Präsidentin Petra Bentkämper.