Tierische Passagiere, tierisch schlecht untergebracht
Ungewöhnliche Lkw-"Fracht": Ein Esel, eingepfercht zwischen Kisten und Elektrogeräten. Doch das ist noch nicht alles...
Donnerstag 3. Februar 2022 - Hannover / Garbsen (wbn). Die Polizeibeamten haben nicht schlecht gestaunt. Ein Esel auf der Ladefläche eines Anhängers. Zwischen Elektrogeräten und Kisten eingepfercht.
Aber es geht noch weiter. Die Polizei zählt Folgendes auf: Zwei Kronenkraniche, vier Stinktiere, zwei Schneeeulen, zwei Perlhühner, zwei Wasserschweine, vier Höckerschwäne, zwei Fasane und 18 Enten. Ein Fall für das Veterinäramt und den Tierarzt. Und all das in einem Lkw-Gespann auf der Bundesautobahn 2 Richtung Berlin bei Garbsen. Es war von der Polizei zunächst wegen „extremer Überladung“ kontrolliert worden.
(Zum Bild: Aus der Zwangslage auf dem überfrachteten Lkw-Anhänger befreit: Dieser süße Esel. Foto: Polizei)
Nach bisherigen Erkenntnissen der Autobahnpolizei Hannover kontrollierten Polizeibeamte gegen 16:00 Uhr ein Transporter-Gespann auf der Rastanlage Garbsen-Nord. Bei einer Wiegung des Kleintransporters mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen stellten die Autobahnpolizisten eine Überladung von über 1.000 Kilogramm und somit mehr als 30 Prozent fest. In der Folge kontrollierten sie auch die Ladefläche des Anhängers. Dabei staunten die Beamten nicht schlecht, als sie im vorderen Bereich einen Esel entdeckten. Der hintere Bereich der Ladefläche war mit Elektrogeräten und mehreren Kisten bestückt. Zum Schutz des Esels wurde das Veterinäramt Hannover informiert und Absprachen zur Unterbringung getroffen. Währenddessen fand die Polizei weitere gefiederte Tiere in Kisten.
Der Esel wurde zu einer Pferdepension gebracht, die sich ihm annahm, während die Vögel in einem hannoverschen Tierheim unterkommen sollten. Dort angekommen, wurden Lkw und Anhänger komplett entladen und weitere tierische Mitfahrer entdeckt. Insgesamt fanden die Polizeibeamten einen Esel, zwei Kronenkraniche, vier Stinktiere, zwei Schneeeulen, zwei Perlhühner, zwei Wasserschweine, vier Höckerschwäne, zwei Fasane und 18 Enten. Die Beamten stellten alle Tiere sicher. Sie fanden in Absprache mit dem Veterinäramt im Tierheim vorübergehend Unterschlupf. Dabei stellten Mitarbeiter des Heims fest, dass fast alle tierischen Passagiere unverletzt waren. Der Fahrer konnte übrigens lediglich für den Esel und die Schneeeulen Dokumente vorweisen.
Gegen ihn wird nun wegen unzulässiger Überladung eines Fahrzeugs, Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, die Tierschutztransportverordnung sowie die Binnenmarkttierseuchenschutzverordnung ermittelt.“