Irritationen bei Listenplatzaufstellung weggesteckt
Mit dem FDP-Kreisvorstand im Rücken: Martina Tigges-Friedrichs konzentriert sich auf die Landtagswahl
Hameln (wbn). War es Dünnhäutigkeit? Die FDP-Kreisvorsitzende Martina Tigges-Friedrichs aus Bad Pyrmont hat von der Erwägung Abstand genommen auf ihre politischen Ämter zu verzichten nachdem sie sich von einigen FDP-Mitgliedern objektiv oder subjektiv unfair behandelt fühlte.
Zu den Querelen war es im Zuge der Landesliste zur Landtagswahl in Niedersachsen gekommen, bei deren Aufstellung sie sich wohl nicht angemessen gewürdigt fühlte und mit einem nachrangigen, für sie aussichtslosen Listenplatz begnügen musste. Tatsächlich hätte sie mit einigem diplomatischen Geschick und rechtzeitiger Abstimmung in den Bezirken nach Ansicht von Insidern durchaus ein deutlich besseres Ergebnis erzielen können, was auch ihr tatsächliches Potential widergespiegelt hätte.
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Die Bereitschaft, sämtliche politischen Ämter zur Disposition zu stellen, wurde von Parteifreunden als „emotionale Reaktion“ bewertet, die nicht der tatsächlichen Wertschätzung in den eigenen Reihen entsprach und für den Bezirk gerade in dieser Zeit auch ein herber Rückschlag gewesen wäre. Was ihre Enttäuschung betraf, so hatte Martina Tigges-Friedrichs wohl auch zu sehr auf die Automatik einer „Frauenquote“ bei den attraktiveren Spitzenplätzen gesetzt.
Nunmehr konnte sie sich im Kreisvorstand ihrer Partei nochmals des solidarischen Rückhaltes vergewissern, der in diesem Gremium aber ohnehin nicht in Frage stand. Sie wird weiterhin für die Landtagswahl kandidieren und nach vorne blicken. Noch im März dieses Jahres hatte sie bei dem Parteitag der FDP in der Hamelner Rattenfängerhalle auf Anhieb den Sprung in den Landesvorstand geschafft, was so nicht selbstverständlich war. Sie erzielte mit 56,39 Prozent der Delegiertenstimmen deutlich mehr als der amtierende Staatssekretär Dr. Oliver Liersch aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium.
Liersch kam nur auf 49,25 Prozent und erhielt damit eine deutliche Abfuhr. Der Aufstieg in den Landesvorstand war auch für den Bezirk Hameln-Pyrmont wichtig, der sich kämpferisch gibt für die liberale Sache. Gerade im mittelständisch strukturierten Weserbergland hatten die Liberalen stets eine gesunde Basis. Unter ihren Kommunalpolitikern befand sich gerade im Ostkreis manch lokaler Sympathieträger und Bürgermeister, der die Freidemokraten als berechenbare Kraft erscheinen ließ.