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Nach der 1:3-Pleite in Gelsenkirchen:
Fußball-Chaoten verwüsten RegionalExpress – Polizei erteilt Platzverweise

Montag 7. Dezember 2015 - Minden (wbn). Bis hierhin und nicht weiter! Weil Ultra-Fans des Fußball-Erstligisten Hannover 96 auf der Rückfahrt von der 1:3-Niederlage in Gelsenkirchen seinen Zug zerlegt haben, hat ein Triebfahrzeugführer der Deutschen Bahn in Minden die Weiterfahrt verweigert.

Schon in Dortmund und Bielefeld war es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Die Beamten wurden mit Signalmunition beschossen und mit Flaschen beworfen. Unterwegs Richtung Hannover randalierten die teils schwarz gekleideten Ultras dann in der Bahn, traten Deckenverkleidungen ein, sprühten Feuerlöscher leer, drückten Zigaretten auf den Sitzpolstern aus. Der Schaden geht nach Angaben der Bundespolizei in den hohen fünfstelligen Bereich. Vier demolierte Waggons sind nicht mehr einsatzbereit, waren zudem stark mit Farbschmierereien und Fäkalien verunreinigt.

(Zum Bild: In ingesamt vier Waggons hatten die Chaoten gewütet, unter anderem Farbe versprüht und Feuerlöscher entleert. Foto: Bundespolizei)

 

 

Fortsetzung von Seite 1

Weil in Minden erneut zu wenig Polizeikräfte vor Ort waren, gelang es etwa 30 Störern, unkontrolliert in der S-Bahn nach Hannover mitzufahren. Sechs davon stiegen offenbar in Wunstorf aus, die anderen 24 wurden in der Landeshauptstadt von der Polizei empfangen.

Nachdem ihre Identität festgestellt worden war, bekamen sie einen Platzverweis.

 

Nachfolgend der Bericht der Bundespolizei Hannover:

„In den frühen Morgenstunden randalierten gestern zahlreiche Fußballstörer aus den Reihen der Hannover 96-Ultras. Auf der Rückfahrt vom Bundesligaspiel kam es in Dortmund und Bielefeld zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Nach den Ausschreitungen in Bielefeld fuhren rund 50-70 Störer mit einem Regionalexpress Richtung Hannover. Unterwegs demolierten sie den Zug. Der Triebfahrzeugführer verweigerte in Minden die Weiterfahrt. Der Zug blieb stehen. In Minden waren nur wenige Polizeikräfte vor Ort. Daher gelang es 30 Störern, unkontrolliert mit der S-Bahn Richtung Hannover weiterzufahren. In Wunstorf stiegen sechs schwarz gekleidete Ultras aus. Weitere 24 fuhren zum Hauptbahnhof und wurden dort von der Bundes- und Landespolizei empfangen. Nach der Identitätsüberprüfung wurden alle Störer entlassen und erhielten einen Platzverweis.

In dem demolierten Regionalexpress wurden Deckenverkleidungen eingetreten, Feuerlöscher entleert, massive Farbschmierereien vorgenommen und Zigaretten im Sitzpolster ausgedrückt. Außerdem wurden die Wagen stark verunreinigt mit Fäkalien, Erbrochenem und Alkohol.

Schadensbilanz: Vier demolierte Regionalwagen, die nicht mehr einsatzbereit sind. Die voraussichtliche Schadenshöhe liegt im hohen fünfstelligen Bereich.“

 

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Und der Bericht der Bundespolizei Dortmund:

„Im Rahmen der An- und Abreise von Hannoveraner Problemfans, anlässlich der Bundesligabegegnung FC Schalke 04 - Hannover 96, kam es am späten Freitagabend (04. Dezember) zu gewalttätigen Auseinandersetzungen am Dortmunder Hauptbahnhof. Bundespolizisten wurden mit Pyrotechnik beschossen.

Die hässliche Seite des Fußballs zeigte sich in der Nacht von Freitag auf Samstag am Dortmunder Hauptbahnhof. Circa 200 Problemfans von Hannover 96 reisten nach der Bundesligapartie Schalke - Hannover, mit der S 2, nach Dortmund. Dort verließen sie den Hauptbahnhof um sich für ein Gruppenfoto auf der Katharinentreppe zu positionieren. Aus der Gruppe schossen dann Gewalttäter, mehrfach, mit Signalmunition (Seenotrettungsfackeln), auf Einsatzkräfte der Bundespolizei. Diese konnten den mehreren hundert Grad heißen Geschossen ausweichen. Nach szenetypischen Fangsängen, begab sich die Gruppe zurück in den Hauptbahnhof.

Gegen 01:25 Uhr (05. Dezember) kam es auf dem Vorplatz zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppierungen, für dessen Zuordnung es noch weitere Ermittlungen der Bundespolizei bedarf. Bei einer der Gruppen handelte es sich mutmaßlich um die zuvor schon negativ aufgefallenen Hannoveraner Problemfans. Als Einsatzkräfte der Bundespolizei auf dem Vorplatz eintrafen, flüchtete ein Teil der Gruppe. Die verbliebenen Personen bewarfen die Einsatzkräfte mit Flaschen. Daraufhin kam es zum Pfefferspray und Schlagstockeinsatz. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen.

Gegen 01:35 Uhr nutzte diese Gruppe einen Regionalexpress in Richtung Hamm. Im weiteren Verlauf der Rückreise, wurden mehrere Wagen eines Regionalexpress erheblich beschädigte und massiv verunreinigt.

Die Dortmunder Bundespolizei leitete 11 Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Beleidigung, Körperverletzung, Widerstands, Landfriedensbruch und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ein. Die Ermittlungen dauern an.“

(Zu den Bildern unten: Auch Deckenverkleidungen wurden mutwillig eingetreten. An einem Fenster klebt ein Hannover-96-Aufkleber. Fotos: Bundespolizei)

 

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