Nach erneutem Straftat-Verdacht bei der Bundeswehr in Bückeburg:
Doch kein Sex-Übergriff? Betroffene Soldatin widerruft jetzt ihre Aussage

Bückeburg (wbn). Was denn nun? Der angebliche Übergriff auf eine Soldatin in der Bückeburger Schäfer-Kaserne wird immer undurchsichtiger. Gestern hat die betroffene Soldatin nach Angaben der Staatsanwaltschaft ihre Aussage bei der Polizei zurückgezogen – der Vorfall habe sich gar nicht ereignet, sagte sie.

Am 23. Januar hatte die Bundeswehr der Polizei mitgeteilt, dass es in der Schäfer-Kaserne möglicherweise zu einer „Straftat mit sexuellem Hintergrund“ gekommen sei. Aufgrund der ersten Schilderungen der Soldatin hatte die Staatsanwaltschaft Bückeburg ein Verfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung und Körperverletzung eingeleitet. Bei der polizeilichen Nachvernehmung am 4. Februar dann plötzlich die Wendung. Der von ihr behauptete Vorfall habe sich nicht zugetragen. Es habe weder einen sexuellen Übergriff noch eine Körperverletzung zu ihrem Nachteil gegeben.

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Die Konsequenz: Die Staatsanwaltschaft prüft jetzt eine Einstellung des Verfahrens gegen Unbekannt und erwägt die Aufnahme von Ermittlungen gegen die Soldatin wegen „Vortäuschens einer Straftat“. Über das Motiv für die ursprüngliche Schilderung wollte die Staatsanwaltschaft keine Angaben machen.

Bereits im August 2012 hatte eine Soldatin einen sexuell motivierten Übergriff in der nahegelegenen Jäger-Kaserne bei der Polizei angezeigt. Im weiteren Verlauf hatten verschiedene Medien berichtet, dass die Frau die Tat möglicherweise nur vorgetäuscht haben könnte. Die Ermittlungen zu dem Fall wurden rund ein Jahr später erfolglos eingestellt.