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Der Kommentar

Der bulgarische Treppen-Treter von Berlin - tritt ihm jetzt der Rechtsstaat ordentlich auf die Füße oder anderswo hin?

Von Ralph Lorenz

Es ist die Nachricht des Tages, die auch in das Weserbergland hineinstrahlt, weil auch hier Frauen schwer misshandelt worden sind, was bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Der brutale Treppentreter von Berlin ist festgenommen. Zur Erinnerung: Er hatte einer ahnungslosen Frau auf einer Treppe in einer Unterführung heimtückisch in den Rücken getreten und ihr so schwere Verletzungen zugefügt.

Dazu gibt es Aufnahmen aus einer Überwachungskamera. Und ja, es ist ein Migrant, ein Bulgare, in erkennbarer Begleitung seiner jungen Verwandten "südosteuropäischer Herkunft", wie es oft so schön heißt.

 

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Keiner von ihnen hat dem schwer verletzten Opfer geholfen. Das Pack hat sich schnell aus dem Staub gemacht. Der Haupttäter, der schon in seiner bulgarischen Heimat als Dieb und Räuber aufgefallen ist, ist ersten Berichten zufolge aus einem Bus heraus von der Polizei festgenommen worden. Es ist ein klares Signal unseres Rechtsstaates, in letzter Minute.

Wer unser Recht und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung mit Füßen tritt, hat in diesem Land nichts zu suchen. Und die Brüder, die sich feixend mit ihm aus dem Staub machen ohne erste Hilfe zu leisten, machen sich mitschuldig und haben ebenfalls das Recht verwirkt unseren Rechtsstaat mit seinen Hilfeleistungen in Anspruch zu nehmen. Überhaupt, was wollten sie eigentlich bei uns. Mercedes fahren und unverdient Sozialleistungen kassieren? Frauen imponieren, die sie doch gleichzeitig verachten? Der Fahndungserfolg ist ein starkes Signal und darf nicht von einem Richter oder einer Richterin mit irgendwelchen „Prognose-Aussichten“ verwässert werden.

Mich interessiert nicht der Lebenslauf dieses Gewalttäters nach seinem Brutalo-Auftritt auf der U-Bahn-Treppe in Berlin. Mich interessiert, wie es dem Opfer geht. Mich interessiert wie sich andere Migranten davon distanzieren. Es gibt wirklich nichts was die hirnlose Gewalt dieses Treppentreters im Nachhinein relativieren könnte. Von wegen schwierige Kindheit. Auch diese Tat ist ohne Beispiel. Und das muss gesagt werden. Ebenso wie die Nationalität zu benennen ist. Sonst müssten andere Migrationsgruppen mit darunter leiden weil sie unter Generalverdacht stehen würden.

Ich erwarte einen Aufschrei derjenigen Gruppen aus Bulgarien, die wissen, dass einer der ihren das eigene Ansehen mit Füßen getreten hat. Sie sehen doch sonst in geradezu hysterischer Weise ihre sogenannte Familien-Ehre oder die Ehre und das Ansehen ihrer Volksgruppe in Gefahr.

Denn dies ist auch ein Tritt gegen all jene Menschen, die nach Deutschland gekommen sind um sich sicher fühlen zu können und damit unser aller Schutz suchen und bekommen. Die Willkür dieses Un-Menschen, ja, ich wage es dieses Wort zu benutzen, hätte uns alle treffen können.

So traf es das Zufalls-Opfer zufällig zur falschen Zeit und am falschen Platz – aber in aller Öffentlichkeit. Denn die Öffentlichkeit mit ihrer Wegseh-Routine gewährt keinen Schutz mehr.

Dieser Verbrecher hat der jungen Frau in den Rücken getreten – er wagte ihr nicht einmal ins Gesicht zu sehen und hat sie damit chancenlos gemacht. Die Angriffe von hinten sind die erste Wahl der Feiglinge, Verlierer und Kotzbrocken (ja, auch das wage ich zu sagen).

Das Opfer hätte auch eine junge Migrantin sein können.

Und da, wo er herkommt, der Feigling, da hätte er das auch nicht ohne Folgen machen können, da bin ich mir sicher. Und auch bei uns darf er nicht nur mit einem blauen Auge davonkommen.

Es wäre ein weiterer Schlag ins Gesicht für uns, für unsere Polizisten und Rettungskräfte und für unser Rechtsempfinden.

Es wäre auch ein Schlag gegen unsere Leitkultur (ist auch so ein Wort, mit dem man sich sofort stigmatisieren könnte). Eine Kultur wohlgemerkt, die von uns im harten Wiederaufbau dieses Landes und dieser Gesellschaft aus den Trümmern heraus mit nicht wenig Selbstzweifeln aufs Neue geschaffen wurde. Eine Kultur, die nach bitteren Erfahrungen und Lehren das Grundgesetz hervorgebracht hat - und damit untrennbar verbunden den hohen Stellenwert des Rechtes auf Asyl für Menschen, die wirklich politisch verfolgt worden sind. Darin steckt zweifellos ein Leitgedanke.

All dies gehört nach all den leidvollen Erfahrungen auch zu unserer Leitkultur, die eine freiwillige Anleitung für uns und für andere enthalten soll, stets auf dem Prüfstand ist und nur auf dem Boden von Toleranz und gegenseitigen Respekt bestehen kann. Mit der Gleichberechtigung von Frau und Mann.

Jawohl, sie ist von uns im vergangenen Jahrhundert hervorgebracht worden. Made in Germany. Wohlgemerkt von uns  - und nicht von der AfD! Denn wir sind ein Rechtsstaat. Und kein Rechts-Staat.

Nachtrag der Redaktion: Inzwischen prüft die Staatsanwaltschaft in Berlin auch eine Anklage wegen versuchten Mordes, so der Nachrichtenstand an diesem Sonntag Abend.

 

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