Obernkirchen Raptors haben es geschafft
Sternstunde in Berlin: Niedersächsischer Verein ist qualifiziert für das Bundesfinale „Sterne des Sports“ in Gold
Montag 15. Januar 2018 - Obernkirchen / Schaumburg (wbn). Auch wenn der Satz abgedroschen scheint: Berlin ist immer eine Reise wert. Im Januar 2018 hat die Hauptstadt für die „Obernkirchen Raptors“ aus dem Weserbergland einen ganz besonderen Reiz.
Am Mittwoch, 24. Januar, wird nämlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die wertvollste Auszeichnung im deutschen Vereinssport, den „Großen Stern des Sports“ in Gold, verleihen. Zusammen mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, und der Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, zeichnet er soziales Engagement von Sportvereinen aus.
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Mit dem „Oscar des Breitensports” wird die wertvolle Arbeit der Vereine für unsere Gesellschaft gewürdigt. Ihre Arbeit wirkt u.a. bei Integration und Inklusion, bei Umweltschutz und der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen oder Senioren. Mit der Initiative „Gelebte Träume - verwirklichen” hat sich aus dem Bundesland Niedersachsen der Verein Obernkirchen Raptors für die Gala der Sieger im Gebäude der DZ-BANK am Brandenburger Tor in der Mitte Berlins qualifiziert. Die Spannung wird groß sein - bis feststeht, wer von den Landessiegern mit dem „Großen Stern des Sports“ in Gold 2017 ausgezeichnet wird.
Manchmal kann auch ein leerstehender Supermarkt etwas in Gang bringen, wie 2015 bei den Obernkirchen Raptors. Olaf Quest sah mit anderen Gleichgesinnten das Potenzial, das diese Halle für den Kampfsport und darüber hinaus in Obernkirchen hat. Ein Nutzungskonzept für eine Sport- und Jugendstätte mit und für die Stadt Obernkirchen wurde erstellt. Damit die Sportler aber gegenüber der Stadt bei der Nutzung als rechtssicher eingestuft werden konnten, musste zunächst ein Verein gegründet werden. Gesagt, getan, Quest wurde gleich Vereinsvorsitzender der Raptors und das Projekt “Gelebte Träume - verwirklichen” startete.
Mit Beginn des Sportbetriebes in den Bereichen Judo, Kickboxen und Selbstverteidigung nahmen die Bemühungen für Kooperationen mit anderen Institutionen an Fahrt auf: „Wir bieten bereits Kurse im Rahmen von Jugendhilfe, der Ganztagsbetreuung der Grundschule und der Ferienbetreuung an. Mit solch einer Sportstätte geht noch mehr”, ist sich Quest sicher. Der Erfolg gibt den Raptors recht. Ausgestattet mit einem attraktiven Kampfsportangebot stieg die Mitgliederzahl schnell auf 150 an. Auch die Integration von Flüchtlingskindern gelingt, einige haben bereits erste Gürtelprüfungen erfolgreich abgelegt. Wenn die neue Heimat der Raptors bezugsfertig ist, sollen die nächsten Träume verwirklicht werden. „Kurse in der Sturzprophylaxe für ältere Mitmenschen, Yoga, das alles können wir dann anbieten. Trainer dafür sind vorhanden“, sagt Quest.
Die „Sterne des Sports“ gibt es seit 2004. Der Bundessieger erhält am Ende als Auszeichnung für sein Engagement einen Scheck über 10.000 Euro. Und auch die anderen platzierten Vereine können sich über Preisgelder freuen, insgesamt werden beim Bundesfinale 30.000 Euro ausgeschüttet.
Durch zusätzliche Geldprämien auf Regional- und Landesebene flossen so den teilnehmenden Vereinen in den zurückliegenden Jahren rund 5,5 Millionen Euro als Anerkennung und zur Förderung ihres gesellschaftlichen Engagements zu.