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Sturm im Wasserglas?

Am Ende ging es lediglich um die glättende Darstellung des Übergangs zweier Betreuungs-Dienstleister im Fall des tatverdächtigen "Pflegevaters"

Dienstag 19. Februar 2019 - Hameln (wbn). Die spektakulär erscheinende Manipulation in den Jugendamtsakten des Landkreises Hameln-Pyrmont hat so nicht stattgefunden. Dies ist heute Nachmittag in einer zweiten anberaumten Pressekonferenz zum Missbrauchsfall in Lügde deutlich geworden.

Es ging nicht um das Verhalten des Hauptverdächtigen und einen besonders krassen Vertuschungsversuch behördlichen Versagens in der Kreisverwaltung sondern um den Wechsel eines Betreuungsdienstes zum anderen. Und deshalb um einen eher verwaltungstechnischen Vorgang. Es war nämlich aufgedeckt worden, dass eine fehlende Zusammenfassung bei dem Wechsel des Familienhilfe-Dienstleisters zur Betreuung des tatverdächtigen Pflegevaters im Nachhinein zum besseren Verständnis des Dienstleister-Wechsels eingefügt worden ist, die in der späteren Wahrnehmung zu einer „Glättung“ des Sachverhaltes geführt hatte und im Licht eines späteren Wissens verfasst worden war. Hier sollte etwas schlichtweg "besser lesbar" gemacht werden. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Fortsetzung von Seite 1

Der betreffende Sachbearbeiter, der diese zu diesem Zeitpunkt nicht statthafte Ergänzung und Rückdatierung der Akte vorgenommen hat, hatte sich sogar noch von sich aus bei Landrat Tjark Bartels gemeldet. Das rechnete ihm Bartels ausdrücklich hoch an. Gleichwohl hatte der Landrat deutlich gemacht, dass er dieses Verhalten – nämlich die deutlich spätere klammheimliche Ergänzung einer Akte -  schon aus grundsätzlichen Erwägungen nicht billigen konnte und in dieser sensiblen Situation daraus personelle Konsequenzen ziehen musste.

Der betreffende Mitarbeiter war vom Dienst freigestellt worden. Allerdings förderte die Pressekonferenz auch zutage, dass der Wechsel des Familien-Dienstleisters in der Betreuung des tatverdächtigen Pflegevaters mit einer achtwöchigen (!) Unterbrechung der professionellen Begleitung verbunden war. Auch war den Betreuern eine Uneinsichtigkeit und Unbelehrbarkeit des Pflegevaters auf dem Campingplatz aufgefallen. Eine Mitarbeiterin der Familienhilfe kam mit dem Mann offenbar nicht mehr zurecht, was auch den Wechsel des Dienstleisters wohl ausgelöst haben mag.

 

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