Der Kommentar
"Last Call" - Herr und Frau Wahlbürger bitte zum Wahl-Terminal!
Von Ralph Lorenz
Liebe Europäerinnen und Europäer in Frankreich, Italien, Griechenland, in Großbritannien, Polen, Lettland, in Deutschland, in Niedersachsen, in Hameln-Pyrmont, in Ober- und Unterbörry: Noch können Sie sagen, ich bin dabei gewesen.
Als es darum ging die Weichen zu stellen für ein besseres Europa. Wo? Vor Ihrer Haustür. An der Wahlurne in den Wahllokalen um die Ecke, die jetzt bald 18 Uhr schließen. Es ist der letzte Aufruf wie auf dem Airport. Last Call!
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Wer nicht wählt, der hat sofort verloren, das Ziel verpasst. Verloren an Glaubwürdigkeit. An Einsicht in die Stärke unserer deutschen und unserer europäischen Demokratie. Das Nationale gehört zur Vielfalt in Europa. Doch nur die Vielfalt ist die Friedens-Basis in einem Europa, das fortwährend um die richtige Lösung für die Aufgaben der Zukunft ringt. Und dieses permanente Ringen ist keine Schwäche sondern gelebte Demokratie.
Brexit und alles andere was mit -exit endet, das ist Flucht vor der Verantwortung. Mitverantwortung für das Klima, den Arbeitsplatz, die Sicherung des Friedens, die Zukunft unserer Kinder.
Die Vereinsamung ist der Fluch unserer Zeit. Das gilt auch für die Vereinsamung von Nationalisten und Nationen, die sich isolieren und die Welt durch ein einäugiges Fernrohr zu erkunden suchen.
Wenn dem nicht so wäre, wären Kuba und Nordkorea die Utopia-Vorzeige-Paradiese und Leuchttürme unserer Zeit gewesen.
All diese „Denkmodelle“ haben wir längst hinter uns gelassen. Es sind in Wirklichkeit Denkste-Modelle.
Da hilft es auch nicht, wenn ein einsamer Verirrter in Berlin, der die Geschichts-Nachhilfestunde des sogenannten „realen Sozialismus“ geschwänzt hat, plötzlich wieder von Enteignung – oder beschönigend – von „Vergemeinschaftung“ rumschwadroniert. Das Thema ist längst abgehakt. Von der Realität.
Deshalb heute schnell noch den Haken an der richtigen Stelle machen. Da wo Zukunft drauf steht. Einigkeit. Soziale Mitverantwortung. Und Recht und Freiheit.
Das Gegenteil davon besagte und besang die "Becher-Hymne" der realen DDR. Irritierend ähnlich intoniert nach der Tonfolge von "Good bye Jonny" (Hans Albers).