Viel Bargeld und hochwertigen Schmuck erbeutet:
Falscher Polizist bringt Seniorin um 100.000 Euro
Samstag 12. Oktober 2024 - Lindhorst (wbn). Wieder die fiese Masche mit dem Schockanruf! Ein falscher Polizist hat eine Seniorin aus Lindhorst mit einem Trickbetrug um Bargeld und Schmuck im Wert von 100.000 Euro gebracht.
Der Unbekannte hatte sich am Telefon als Polizeibeamter ausgegeben und gesagt, die Tochter der Seniorin habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person ums Leben gekommen sei. Nur die Zahlung von „mindestens 100.000 Euro“ könne die Untersuchungshaft verhindern. In der Folge übergab die Frau einem unbekannten Mann einen hohen Bargeldbetrag und teuren Schmuck direkt bei sich zu Hause. Nun bittet die echte Polizei um Hinweise zu der Tat, sucht insbesondere den Taxifahrer, mit dem der Abholer unterwegs war.
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Nachfolgend der Polizeibericht aus Nienburg:
„Eine Lindhorsterin wurde [am Donnerstag] um einen hohen Bargeldbetrag sowie diversen hochwertigen Schmuck betrogen. Der Gesamtschaden liegt im sechsstelligen Bereich. Die Polizei bittet dringend um Zeugenhinweise.
Die Seniorin erhielt am Donnerstagnachmittag einen Anruf einer männlichen Person, die vorgab, Polizeibeamter zu sein. Der vermeintliche Polizeibeamte behauptete, dass die Tochter der Lindhorsterin einen Verkehrsunfall verschuldet habe, bei dem eine Person getötet wurde. Darüber hinaus solle die Tochter selbst schwer verletzt worden sein und sich aktuell im Krankenhaus befinden. Zur Abwendung einer anschließenden Untersuchungshaft solle die Angerufene mindestens 100.000 Euro zahlen. Die Seniorin war so schockiert, dass sie dem Anrufer Glauben schenkte. Der Anrufer gab an, dass Bargeld und Wertgegenstände kurze Zeit später persönlich bei ihr zu Hause abzuholen.
Gegen 17.15 Uhr wurde die Seniorin dann von einem unbekannten Mann an der Schlesienstraße aufgesucht. Sie übergab ihm einen hohen Bargeldbetrag sowie diversen Schmuck. Der Mann soll zu Fuß gekommen und zu Fuß wieder gegangen sein.
Als die Tochter gegen 18 Uhr nach Hause kam, realisierte die Seniorin den Betrug und beide informierten die Polizei.
Der Täter wird wie folgt beschrieben: männlich, ca. 1.80m groß, dunkelhaarig, dunkel gekleidet, dunkle Kapuze.
Der Polizei liegen Hinweise vor, dass zur Tatzeit unweit entfernt ein normales Taxi in beiger Farbe gestanden und in der Schlesienstraße auch gewendet haben soll. Möglicherweise ist der Unbekannte mit dem Taxi an- und wieder abgereist.
Die Polizei bittet Anwohner der Schlesienstr. als auch der umliegenden Straßen und sonstige Hinweisgeber, die zur Tatzeit ein Taxi in Lindhorst beobachtet haben, sich umgehend telefonisch bei der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg unter 05021/97780 zu melden. Auch Taxi-Unternehmen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei Nienburg in Verbindung zu setzen.
Darüber hinaus appelliert die Polizei an alle Bürgerinnen und Bürger, mit Angehörigen über die Betrugsmasche zu sprechen und sie wiederkehrend zu sensibilisieren.
- Seien Sie misstrauisch und wachsam. Lassen Sie sich am Telefon nicht drängen oder unter Druck setzen.
- Legen Sie umgehend auf, indem sie selbstständig das Telefonat durch Auflegen des Hörers beenden. Auflegen ist NICHT unhöflich.
- Rufen Sie die richtige Polizei an. Suchen Sie dafür die Telefonnummer Ihrer örtlichen Polizei selbst heraus oder wählen Sie die 110. Geben Sie die Telefonnummer selbst ein.
- Geben Sie am Telefon niemals Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen, Wertsachen oder persönlichen Daten preis.
- Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
- Die Polizei wird nie unter der Telefonnummer 110 anrufen.
- Die Polizei und auch die Staatsanwaltschaft werden Sie niemals anrufen und um Geldbeträge oder Wertsachen bitten oder deren Verwahrung anbieten.
- Lassen Sie Ihre Vornamen aus Telefonbüchern entfernen oder abkürzen. Täter suchen zielgerichtet nach Vornamen, die auf ein vorangeschrittenes Alter hindeuten.
- Legen Sie sich einen Warnhinweis neben ihr Telefon.
Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen telefonisch auch an den Präventionsbeauftragten, Henri Slaar, unter Tel. 05021/9778 108 (Mo.-Fr.) wenden.“