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Es geschah gestern auf der Weser bei Landesbergen
Maschinenraum unter Wasser: 20-Zentimeter-Riss im Binnenschiff ruft zahlreiche Einsatzkräfte auf den Plan

Donnerstag 26. März 2015 - Landesbergen (wbn). Kleine Ursache, große Wirkung: Ein 20 Zentimeter langer Riss in einem Binnenschiff hat gestern zahlreiche Einsatzkräfte in Landesbergen im Kreis Nienburg in Atem gehalten. Der Kapitän des mit Weizen beladenen Frachters hatte den Riss entdeckt, durch den vermutlich in der Nacht bereits Wasser eingedrungen war, und wählte kurz nach 6 Uhr den Notruf.

Unter dem Stichwort „Wassereinbruch im Güterschiff“ wurden kurz darauf zahlreiche Einsatzkräfte zur Schleuse Landesbergen gerufen. Die anschließende Hilfeleistung war jedoch besonders für die Feuerwehr eine nicht alltägliche Herausforderung. Feuerwehr-Sprecher Nils Raake bezeichnete den Einsatz als „schwierige Lage“. Der Grund: Der Bereich, in den das Wasser eindrang, war nur sehr schlecht zugänglich und von Land aus nicht mit schwerem Gerät erreichbar.

(Zum Bild: Riss in der Seitenwand - Feuerwehrleute pumpten das eingedrungene Wasser aus dem Schiff heraus, Taucher dichteten das Leck anschließend ab. Foto: Nils Raake, Gemeindefeuerwehrpressewart Freiwillige Feuerwehren der Samtgemeinde Mittelweser)

 

 

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Doch die Helfer für die Helfer waren nicht weit: Zwei Arbeitsschiffe der Wasserbaubehörde lagen gleich nebenan im Hafen der Schleuse und leisteten kurzerhand Unterstützung. Mit dem Schwimmponton des Trägerschiffs „Büffel“ nahm die Besatzung eine Mulde der Feuerwehr auf, in der die Spezialpumpen des ABC-Zuges zum Schiff gebracht werden konnten.

Nach dem Absaugen des eingedrungenen Wassers konnten Industrietaucher aus Hannover den Riss in der Schiffswand wieder abdichten. Während der Arbeiten wurde der Schiffsverkehr an der Einsatzstelle vorbeigeleitet. Das Schiff setzte seine Fahrt anschließend Richtung Brake fort.

Die Ursache des Wassereintritts ist unterdessen nicht abschließend geklärt. Die Wasserschutzpolizei vermutet Materialermüdung. Ein „Anprall“ habe jedenfalls nicht stattgefunden, heißt es aus Nienburg. Vielmehr habe sich der Riss im korrodierten Bereich eines Schweißpunkts an einem Kollisionsschott befunden. Heißt: Die Stelle um den Riss herum war schon arg vom Rost mitgenommen und hat dann möglicherweise beim Festmachen nachgegeben. Das Schiff selbst ist, trotz einiger Modernisierungen, schon ungewöhnlich alt – Baujahr 1928.

(Zum Bild unten: Das kontaminierte Wasser aus dem Motorraum wurde von der Feuerwehr in einer Wechsellader-Brücke aufgefangen. Foto: Nils Raake, Gemeindefeuerwehrpressewart Freiwillige Feuerwehren der Samtgemeinde Mittelweser)

 

Nachfolgend der Polizeibericht aus Nienburg:

„In den frühen Morgenstunden des Mittwoch, 25.03.2015, kam es zu einem Binnenschiffunfall auf der Weser unterhalb der Schleuse Landesbergen. Im Vorschiff eines mit Weizen beladenen Motorschiffes ist durch einen ca. 20cm langen Riss Wasser eingedrungen und hat hier vorhandene Aggregate beschädigt. Die beteiligten Behörden, die Wasserschutzpolizei Nienburg, das Wasser- und Schifffahrtsamt Verden, sowie die untere Wasserbehörde Landkreis Nienburg und die örtliche Feuerwehr waren im Einsatz. Es wurden Notwendige Maßnahmen eingeleitet. So wurde eine Firma zur Reparatur der Leckage beauftragt. Die Feuerwehr hat dann mit dem Abpumpen des eingedrungenen Wassers in einen Behälter begonnen. Die Schifffahrt war nur kurz beeinträchtigt, eine Schifffahrtsperre war nicht erforderlich. Gefahr für die Umwelt bestand nicht. Nach Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit kann des Schiff seine Fahrt zum Zielhafen Brake fortsetzen.“

 

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