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Plötzlich standen mehrere Dutzend ungebetene Gäste vor der Tür
Chaoten sprengen Videoabend – Polizeieinsatz endet mit vier Festnahmen und 51 Platzverweisen

Montag 13. Juli 2015 - Porta Westfalica-Lerbeck (wbn). Dabei sollte es doch nur ein gemütlicher Videoabend unter Freunden werden!

Was als harmlose kleine Feier einer 16-Jährigen begann, hat sich am späten Samstagabend zu einer tumultartigen Gefahrensituation entwickelt, bei der hinzugerufene Polizisten von Vermummten mit Glasflaschen und Böllern beworfen worden sind. Die Beamten mussten Pfefferspray einsetzen, nahmen vier Krawallmacher fest und erteilten 51 Personen einen Platzverweis.

 

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Weil ein Zusammenhang mit ‚sozialen Medien‘ vermutet wird, raten die Polizisten nun dazu, im Umgang damit „extremste Vorsicht“ walten zu lassen. Die Ermittlungen dauern an.

 

Nachfolgend der Polizeibericht aus Minden:

„Als gemütlicher Abend unter Freunden war eine Privatveranstaltung einer 16-Jährigen am vergangenen Samstagabend in Porta Westfalica - Lerbeck geplant. Sie endete mit einem Notruf bei der Polizei sowie Angriffen auf die alarmierten Polizeibeamten. Erst mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften konnten die Beamten Herr der Lage werden. Die Folge war der Einsatz von Pfefferspray sowie 51 Platzverweisen und vier Ingewahrsamnahmen.

Gegen 23.25 Uhr klingelte auf der Einsatzleitstelle der Polizei in Minden der Notruf. Die Anruferin berichtete den Beamten, dass es vor ihrem Wohnhaus zu Streitigkeiten zwischen Partygästen und Unbekannten gekommen sei. Daraufhin entsendete die Leitstelle einen Streifenwagen zum Ereignisort.

Bereits als die Beamten in den Rosenweg einfuhren, begegnete ihnen eine Gruppe von rund 20 bis 30 Personen. Während einige von ihnen flüchteten, gaben Zeugen an, das auf der Privatfeier ungebetene Gäste aufgetaucht seien. Diese sollten vermutlich von Unbekannten über Facebook und WhatsApp von der Veranstaltung erfahren haben. Als sich die Streifenwagenbesatzung weiter der Wohnanschrift der Melderin näherte, stand ihnen eine Gruppe von rund 80 bis 100 Personen gegenüber. Diese rotteten sich sofort zusammen, zogen zum Teil ihre T-Shirts vors Gesicht oder die Kapuzen ihrer Pullis über den Kopf. Anschließend flogen aus der Menschenmenge Glasflaschen und Böller in Richtung der Beamten. So konzentrierten die Polizeibeamten auf den Schutz der zuerst angetroffenen kleineren Gruppe und forderte Verstärkung an.

Mithilfe von sieben weiteren Streifenwagenbesatzungen und zwei Diensthundeführern konnten die Einsatzkräfte die Situation unter Kontrolle bringen. Auch hierbei wurden sie mit Flaschen beworfen und rüde beschimpft, sodass die Beamten auch Pfefferspray einsetzten mussten. Hierbei flüchteten viele der Aggressoren durch anliegende Gärten. Ein Großteil konnte aber unter Kontrolle gebracht werden.

Zur anschließenden Personalienfeststellung der Festgehaltenden im Alter von 14 bis 22 Jahren wurden die heimischen Kräfte von weiteren fünf Streifenwagenbesatzungen der umliegenden Behörden unterstützt. Insgesamt sprachen die Beamten 51 Platzverweise gegen Personen aus den Bereichen Porta Westfalica, Minden, Rinteln, Bückeburg, Löhne und Bünde aus. Vier Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren mussten von ihren Eltern auf der Polizeiwache Minden abgeholt werden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden weder Polizeibeamte noch Randalierer verletzt. Die genauen Hintergründe des Tumults bedürfen weiter Ermittlungen. Die Polizei warnt aber vorsorglich davor, bei Umgang mit den sozialen Medien extremste Vorsicht walten zu lassen. Ein unkontrolliertes Versenden oder Teilen von Nachrichten kann mit ungeahnten Folgen im Chaos enden.“

 

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