Es geschah am Sonntagabend in Uslar:
Jugendliche schießen mit Softair-Waffe aus fahrendem Auto auf Mofafahrer (15)
Dienstag 2. August 2016 - Uslar (wbn). Aufregung in Uslar: Dort ist aus einem fahrenden Auto heraus mit einer Softair-Maschinenpistole auf einen 15 Jahre alten Mofafahrer geschossen worden. In dem Auto saßen vier Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren – der Fahrer war mit einer Sturmhaube maskiert gewesen.
Im Rahmen der Fahndung konnten Polizisten das Fahrzeug wenig später stoppen und die Insassen stellen. Im Wageninnern fanden die Beamten zwei Softair-Waffen. Die kleinlaute Erklärung der Jugendlichen: Sie hätten Pokémon-Go gespielt und „aus Spaß“ auf einen vermeintlichen Verfolger, den Mofafahrer, geschossen.
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Jetzt ermittelt die Polizei gegen sie: Wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz, gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Nachfolgend der Polizeibericht aus Uslar:
„Am Sonntag, 31.07.16, gegen 20.45 h, teilt ein 15jähriger Schüler dem Wachhabenden des Polizeikommissariates Uslar fernmündlich mit , dass er soeben in der Alleestraße in Höhe der Unterhütte mehrfach aus einem fahrenden PKW Ford beschossen worden sei. Er sei nicht verletzt, aber mehrfach am Oberschenkel, Knie und Helm getroffen worden. Bei der Waffe habe es sich möglicherweise um eine Softairwaffe gehandelt. Der silberne Ford sei mit vier jungen Männern besetzt gewesen, von denen der Fahrer vorher mit einer Sturmhaube maskiert gewesen sei. Der Geschädigte habe den PKW-Fahrer erkannt, nachdem er die Sturmhaube abgesetzt habe.
Den Beamten des Einsatz- und Streifendienstes des PK Uslar gelang es, den beschriebenen PKW im Rahmen der Fahndung ausfindig zu machen. Die vier Insassen wurden aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen. In dem Fahrzeug wurden eine vollautomatische Softairwaffe in Form einer Maschinenpistole und eine weitere Softairpistole vorgefunden.
Bei den vier Insassen handelte es sich um zwei 18jährige, einen 16- und einen 14jährigen Uslarer. Der jugendliche Besitzer der Softair-Maschinenpistole räumte auf Vorhalt ein, den Mofafahrer durch das geöffnete Fenster der Fahrertür beschossen zu haben. Die zweite Waffe gehörte dem Fahrer des PKW, der zuvor mit einer Sturmhaube maskiert durch Uslar gefahren ist.
Gegen die Beschuldigten wurden Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, versuchter gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.
Die Polizeibeamten führten mit den vier jungen Männern eindringliche Gespräche, um ihnen zu verdeutlichen, wie gefährlich es gerade in der heutigen Zeit mit den gegenwärtigen Terrorgefahren ist, mit derart echt aussehenden Waffen, sogenannten Anscheinswaffen, in der Öffentlichkeit zu hantieren oder sogar damit zu schießen. Reumütig gab der Schütze an, darüber nicht nachgedacht zu haben. Sie hätte Pokemon-Go gespielt und aus Spaß auf einen vermeintlichen Verfolger, den Mofafahrer, geschossen.“