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Und weg waren die 30.000 Euro

Obwohl die Medien jeden Tag warnen: Auch in Hameln fallen immer noch naive Opfer auf die unverschämte Telefon-Schockbetrugsmasche herein

Dienstag 27. Februar 2024 - Hameln (wbn). Die Betrüger haben gelogen, dass sich die Balken biegen. Unter anderem gaben sie sich als die Tochter des Opfers aus, die dringend nach einem Verkehrsunfall 30.000 Euro Strafe zahlen müsse.

Obwohl dies nie und nimmer in Deutschland der Fall sein kann, dass nach einem Unfall sofort „Strafe“ gezahlt werden muss, machte sich das männliche 65 Jahre alte Opfer mit dem dreist geforderten Geldbetrag auf den Weg zum Sana-Klinikum in Hameln, um das Geld dort einer ihm unbekannten weiblichen Person zu übergeben.

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Dass sich angeblich eine Staatsanwältin meldete um der unverschämten Forderung Nachdruck zu verleihen, machte das Opfer – das offenbar weder Zeitung liest noch Rundfunk hört und ohne jede Ahnung von der ordnungsgemäßen Vorgehensweise von Justiz in Deutschland ist – in keiner Weise misstrauisch.
Anders war es bei der Ehefrau des Opfers, die zeitgleich mit einer weiteren Lügengeschichte konfrontiert worden war und 20.000 Euro aushändigen sollte. Sie wurde rechtzeitig skeptisch und benachrichtigte die eigene Tochter und die Polizei.
Der betrogene naive Ehemann war aber seine 30.000 Euro los. Die Polizei hat heute diesen eklatanten Betrugsfall zur Warnung bekannt gemacht, der sich vor einigen Tagen in Hameln zugetragen hat. Warnungen vor dieser Standard-Betrugsmasche mit der weinerlichen Stimme eines angeblichen Familienmitglieds – meist erfolgen diese Betrugsanrufe unter einer fingierten Nummer aus dem Ausland - werden aber seit Jahren in den deutschen Medien veröffentlicht. Davon noch nie gehört zu haben ist in der Zwischenzeit eine Kunst.
Nachfolgend der Polizeibericht: „Bereits am Montag (12.02.24) kam es in Hameln zu einem Betrug zum Nachteil eines Ehepaares. Unbekannte Täter kontaktierten gegen 13:00 Uhr telefonisch zunächst den 64 Jahre alten Geschädigten und gaben sich als seine Tochter aus. Die Tochter sei in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen und müsse nun 30.000 Euro Strafe bezahlen. Kurz danach kontaktierten die Täter den Geschädigten erneut. Dieses Mal gaben sie sich als Staatsanwältin aus. Sie forderten mit Druck die Geldsumme von 30.000 Euro. Die Täter bestellten dem Geschädigten daraufhin ein Taxi zur Wohnanschrift, welches ihn anschließend am Sana-Klinikum in Hameln absetzte. Dort hielt die angebliche Staatsanwältin den Hamelner ständig am Telefon und es erfolgte die Übergabe des Bargeldes an eine weibliche Person. Zeitgleich wurde die Ehefrau des Geschädigten durch die unbekannten Täter kontaktiert. Diese war bereits in Sorge, da sie ihren Ehemann telefonisch nicht erreichen konnte. Die Täter forderte die Hamelnerin auf 20.000 Euro zu bezahlen, da ihr Ehemann dringend operiert werden müsse und sich in einem Krankenhaus in Hannover befinde. Die Ehefrau wurde skeptisch, informierte die Tochter und diese anschließend die Polizei.

Bei diesem Vorgehen der Täter handelt es sich um eine aktuelle Betrugsmasche am Telefon. Dabei bedrängen die Täter ihre Opfer massiv, geben sich als nahe Angehörige aus und täuschen vor, zu staatlichen Institutionen wie der Polizei oder der Staatsanwaltschaft zu gehören. Zu Beginn führt oft ein vermeintliches Familienmitglied mit weinerlicher Stimme das Gespräch, um im Anschluss das Telefonat an einen weiteren Täter zu übergeben, der sich beispielsweise als Polizeibeamter oder Staatsanwalt ausgibt.

Die Polizei rät:

- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft

und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.

- Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.

- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und

finanziellen Verhältnisse.

- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte

Personen!

- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie

über den Notruf 110 die Polizei!“

 

 

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