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Nach Fluggastrückgang durch Airberlin-Kürzung: Flughafen-Manager in Paderborn-Lippstadt starten mit Zuversicht ins neue Jahr

Airport erwartet starken Aufwind von Air France-Cityverbindung nach London

Paderborn/Lippstadt (wbn). Es war wie ein Luftloch: Zehn Prozent weniger Fluggäste im vergangenen Jahr. Doch mit der neuen Direktverbindung im April in die Londoner City wollen die Lippstädter wieder durchstarten.

Fairen Wettbewerb und die Abschaffung der Luftverkehrssteuer wünscht sich Elmar Kleinert, Geschäftsführer des Paderborn-Lippstadt-Airport, für das neue Jahr. Und neben der neuen Direktverbindung in die Londoner Innenstadt steht für den benachbarten Verkehrsflughafen in Ostwestfalen-Lippe außerdem die Sanierung der Start- und Landebahn auf dem Plan. Deutlicher Aufwind nach dem unfreiwilligen Tiefflug des vergangenen Jahres? 2012 zählte der Flughafen Paderborn-Lippstadt 873.621 Passagiere – 10,5 Prozent weniger als im Vorjahr. „Das ist in erster Linie durch den Wegfall der Airberlin- Linienflüge nach England in 2011 zu erklären“, verdeutlicht der Flughafenchef.

(Zum Bild: Rund um die Uhr besetzt: Der Flughafen Paderborn-Lippstadt. Von hier wird die AirFrance ab April direkt nach London fliegen. Foto: Paderborn-Lippstadt Airport)

 

 

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Die Hauptstadt-Airline hatte zum 31. Oktober 2012 die Verbindungen nach London-Stansted und Manchester komplett eingestellt. Bis dahin seien diese Strecken von 57.033 Passagieren genutzt worden. Neuer Lichtblick am Himmel über Paderborn-Lippstadt:  Ab 22. April 2013 wird die England-Strecke wieder aufgenommen, indem die  Air France-Tochter „CityJet“ den heimischen Flughafen erstmals mit dem zentral gelegenen London City Airport verbindet und sechs Mal pro Woche in die britische Hauptstadt startet.

Die Zahlen aus dem zurückliegenden Jahr sind jedoch zunächst ernüchternd: Im Pauschalreiseverkehr nutzten in 2012 insgesamt 730.924 Passagiere den Paderborner Flughafen (2011: 755.449). Das entspricht einem Minus von 3,2 Prozent. „Im Vergleich zu allen anderen Regionalflughäfen ist dies jedoch ein sehr erfreuliches Ergebnis“, relativiert sogleich  Flughafenchef Kleinert. Und er legt nach: „Gegenüber dem allgemeinen Trend sind wir dabei sehr gut weggekommen. Von April bis einschließlich August 2012 konnten wir sogar einen Zuwachs von 0,5 bis 2,3 Prozent im touristischen Verkehr verzeichnen“.

In den Herbstferien ein deutliches Plus

Nachdem die Fluggesellschaft Airberlin zwischen den Sommer–  und Herbstferien ihr Sparprogramm „shape & size“ in Form von Streckenstreichungen und Kapazitätsreduzierungen auch am Paderborner Flughafen umgesetzt hat, wurde von Seiten der Geschäftsführung bereits ein allgemeiner Verkehrsrückgang in 2012 erwartet. Die Herbstferien bescherten dem Paderborn-Lippstadt Airport dann aber ein unerwartet deutliches Plus von 14,3 Prozent gegenüber den Ferien 2011. Weiteren Zuwachs erzielte der Flughafen im Bereich Luftfracht. Erstmalig wurden im Jahr 2012 94 Tonnen Luftfracht umgeschlagen – mehr als drei mal so viel wie im Jahr zuvor.

Grund: Seit Anfang November 2012 nutzt das Unternehmen GLS Germany die Kooperation mit dem Paderborn- Lippstadt Airport im Bereich Luftfrachtabfertigung. Vier Mal wöchentlich – von montags bis freitags  –  werden  Expresssendungen von Paderborn nach Großbritannien per Luftfracht transportiert. Die Frachtflüge werden von der Frachtfluggesellschaft BinAir durchgeführt.

GLS ist einer der führenden  Paket-  und Expressdienstleister Deutschlands und hat seine Frachtflüge von Kassel-Calden zum Paderborn-Lippstadt Airport verlegt, da dieser rund um die Uhr besetzt ist und über eine gute technische Ausstattung verfügt – etwa Röntgengeräte als Bestandteil der Sicherheitstechnik.

Für das Jahr 2013 appelliert Geschäftsführer Elmar Kleinert an die  Bundesregierung die zu Anfang 2011 eingeführte Luftverkehrsteuer möglichst schnell  abzuschaffen, da auch der Paderborn-Lippstadt Airport hiervon indirekt betroffen sei:  „Die Luftverkehrssteuer hat die Luftverkehrsentwicklung in Deutschland deutlich gebremst und wird allein auf den Schultern weniger deutscher Airlines verteilt. Fluggesellschaften wie Lufthansa, Condor oder Airberlin, die auch unseren Flughafen anfliegen, müssen eine enorme Steuerlast allein tragen.“

Während ein hoher Kostendruck und gestiegene Treibstoffpreise weltweit die gesamte Branche treffen, belaste die Luftverkehrssteuer die deutschen Fluggesellschaften einseitig. Hinzu kommt:  Die Airlines werden seit Anfang 2012 auch noch im Rahmen des EU-weit eingeführten Emissionshandels für ihren CO2-Ausstoß zur Kasse gebeten. Obwohl sich viele Fluggesellschaften im Linien- und Charterverkehr verstärkt aus der Fläche zurückziehen und sich mehr und mehr auf größere Flughäfen und Drehkreuze konzentrieren, bleibt Kleinert optimistisch. Lufthansa reduzierte zwar zum 29. März dieses Jahres die Umläufe der Linienflüge nach München werktags von fünf auf vier, hat dafür allerdings zu den sogenannten Tagesrandzeiten größere Maschinen eingesetzt, die mit knapp 70 Prozent gut ausgelastet sind.

Der Airport in Ostwestfalen-Lippe spürt im Frühjahr Aufwind: Nachdem alle Gesellschafter des Paderborn-Lippstadt Airports im Mai 2012 den neuen Gesellschaftervertrag beurkundet haben, kann jetzt mit der Sanierung der Start-  und Landebahn begonnen werden.  Doch zunächst einmal gehen vorübergehend die Lichter aus: Wegen der Bauarbeiten wird der Flughafen vom 14. April 2013 (16.00 Uhr) bis zum 19. April 2013 (20.00 Uhr) komplett geschlossen, damit die Sanierung der Runways flugs umgesetzt werden kann.

 

 

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