Am Sonntag beginnt die zehnwöchige Sonderausstellung
Keramikkünstlerin Danijela Pivašević-Tenner präsentiert ihren „Sekunden Stil“ in Duingen
Dienstag 12. August 2014 - Duingen (wbn). Geschmolzene Teekannen, blaue Muster auf weißem Porzellan – besondere Kunst im Töpfermuseum Duingen. Die serbische Keramikkünstlerin Danijela Pivašević-Tenner zeigt in einer Sonderausstellung vom 17. August bis zum 26. Oktober ihre Werke, die Altbekanntes in neuem Licht erscheinen lassen.
Scheinbar bekannte Alltagsobjekte aus Porzellan, die jedoch ein ästhetisches Eigenleben entwickelt haben. Da steigt aus der Tülle einer Teekanne goldener Dampf, eine andere Kanne scheint weich geworden zu sein und hat sich auf die Seite gelegt, bei einer dritten ist der Dekor abgelaufen und hat sich als Pfütze auf dem Tablett gesammelt.
(Ästhetik statt Funktionalität – die Werke der Serbin tragen eine klare Handschrift. Foto: Töpfermuseum Duingen)
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Danijela Pivašević-Tenner untersucht auf humorvolle Weise, was passiert, wenn funktionale Gegenstände der eigentlichen Aufgabe ihres Daseins beraubt werden. In diesem Falle tritt plötzlich die ästhetische Seite der Objekte hervor.
Angelehnt an den „Sekundenstil“ in der epischen Dichtung hält die Künstlerin einen unbewussten Augenblick fest. Ein alltäglicher Moment wird quasi eingefroren, um so Funktion und stilistische Bedeutung zu hinterfragen. Eine Milchkanne erstarrt im Moment des Ausschüttens und wandelt sich zum surrealen Objekt. Für eine Sekunde scheint die Welt still zu stehen, wie in einer Filmaufnahme in Zeitlupe.
Die aus Serbien stammende Künstlerin untersucht bereits seit vielen Jahren Gefäße auf künstlerische Weise. Die Frage was ein Gefäß ausmache, stellt sie dem Betrachter mit jedem Objekt aufs Neue. Die Antworten darauf fallen so unterschiedlich aus wie die Betrachter selbst, mit ihren individuellen Prägungen aus der Kindheit, in der das Strohblumenmuster als alle verbindende Erfahrung hervorscheint.
Die Eröffnung der Sonderausstellung beginnt bereits am kommenden Freitag um 20 Uhr. Danach kann die Ausstellung bis zum 26. Oktober sonntags und mittwochs zwischen 15 und 17 Uhr oder nach Voranmeldung besichtigt werden.