In Emmerthal landete ein lebensrettendes Geschenk der Bürgerstiftung Weserbergland in der Abstellkammer
Totel verrückt! Die Schule brennt - aber die Rauchmelder schmoren seit Monaten beim Bürgermeister im Rathaus-Keller
Grohnde/Emmerthal (wbn). Eine absurde Situation – die Schule brennt, aber die gespendeten Rauchmelder, die hätten anschlagen sollen, schmoren seit Monaten im Keller des Emmerthaler Rathauses und haben deshalb nichts zu vermelden gehabt!
CDU-Ratsmitglied Rolf Keller hat als Vorsitzender des Feuerwehrausschusses Emmerthal mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen müssen, dass die von der Bürgerstiftung Weserbergland zur Verfügung gestellten Rauchmelder nicht unverzüglich ihrer Bestimmung zugeführt und in den öffentlichen Gebäuden installiert worden sind. „Die Gemeinde Emmerthal hat es versäumt, die gespendeten Geräte anzubringen“, sagte er heute auf Anfrage der Weserbergland-Nachrichten.de Er sieht hier zunächst einmal Emmerthals Bürgermeister Grossmann in der Pflicht, der auf Nachfrage auch habe einräumen müssen, dass die Brandmeldeanlagen „im Rathauskeller“ liegen.
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Nicht im Traum sei er, Keller, auf die Idee gekommen, dass die gespendeten Rauchmelder nicht umgehend in den Emmerthaler Schulen und Kindergärten vom Bauhof oder den Hausmeistern angebracht worden sind. Das Versäumnis kam dieser Tage durch den Ernstfall in der Grohnder Grundschule ans Licht. Da brach im Lehrerzimmer infolge einer defekten Kaffeemaschine ein Brand aus und blieb zunächst unentdeckt.
Zufällig wurde ein Schüler auf den Brandgeruch aufmerksam und informierte unverzüglich eine Lehrerin. Diese gab ihr Handy einem Vater, mit der Bitte die Notrufnummer zu wählen. Geradezu vorbildlich evakuierten die Lehrerinnen das Schulgebäude, so dass alle Kinder in Sicherheit gebracht wurden. Die nach Großálarm rasch eintreffenden Feuerwehren hatten den Brand im Lehrerzimmer schnell unter Kontrolle. Dennoch war der Schaden mit 25.000 Euro ganz erheblich.
Feuerwehr-Ausschussvorsitzender Rolf Keller: „Der Schüler hat sich geradezu vorbildlich verhalten, verdient ein dickes Lob.“ Auch wenn das Feuer außerhalb der Schulzeit ausgebrochen wäre, hätten sich Menschen in akuter Gefahr befunden. Keller: „Über den Schulräumen befinden sich Wohnungen.“ Die Rauchmelder seien unverzichtbar. In Kirchohsen, wohin die Schüler vorerst ausweichen mussten, weil die Grohnder Schulräume saniert werden müssen, seien ebenfalls keine Rauchmelder angebracht gewesen. Keller kündigte gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de an: „Wir vom Ausschuss werden uns persönlich davon überzeugen, dass die geschenkten Rauchmelder jetzt und sofort überall installiert werden.“
Die präventive Bedeutung von Rauchmeldern werde noch immer in der Bevölkerung weitgehend unterschätzt. Dabei sei die Installation keine Frage des Geldes. Keller begrüßt, dass die Alarmanlagen demnächst per Gesetz verordnet werden.