Grohnder Bürger verfolgen zielstrebig die Laden-Idee im Schulgebäude

Hürdenreicher Weg zum "Dorfladen" - Umfrageaktion soll im Januar  tatsächliches Einkaufsinteresse ermitteln

Grohnde (wbn). Vorerst noch kein Geld, aber schon große Pläne. Die Einwohner von Grohnde lassen sich aber nicht von ihrer Geschäftsidee abbringen. Gut 85.000 Euro wird voraussichtlich und nach einer groben Einschätzung der Umbau und die Einrichtung eines Dorfladens im Grohnder Schulgebäude erfordern.

Gestern Abend hat der Grohnder Arbeitskreis für die Einrichtung eines Dorfladens in dem alten Schulgebäude die nächsten Schritte beraten. Emmerthals Gemeindebürgermeister Andreas Grossmann musste bekennen, dass seitens der Kommune für die Laden-Idee nicht viel Geld fließen kann. Den Beteiligten ist bewusst, dass sie das selbst stemmen müssen – etwa in Form einer Genossenschaft. Der CDU-Fraktionschef im Grohnder Ortsrat Ralf Kühl steht der Idee grundsätzlich positiv gegenüber, verweist aber auf „die vielen Fragezeichen“. Unklar sei die bauliche Kostensituation in der Grundschule in Verbindung mit der Frage des Brandschutzes.

Fortsetzung von Seite 1

In dem 1000-Einwohner-Ort müssten schon 350 bis 420 Bürger den Genossenschaftsgedanken unterstützen um das ehrgeizige Projekt, das im Weserbergland ohne Beispiel wäre, voranzubringen.  An dem Informationsabend nahmen gestern 25 Personen teil.  Jetzt steht eine Machbarkeitsstudie und eine Bedarfserhebung an. Dazu werden die Wünsche und Absichten der Bürger im Zuge einer Fragebogenaktion geklärt.

Die Umfrage startet im Januar. Grohnder Bürger müssen entweder nach Emmerthal oder nach Hehlen fahren um sich mit dem täglichen Lebensmittelbedarf eindecken zu können. Dazu sind jeweils sieben bis acht Kilometer in Kauf zu nehmen. Zu den Unwägbarkeiten gehört stets auch die Frage, wie verlässlich die Absichtserklärungen sind. In Bisperode etwa war ein Getränkehändler zur Eröffnung eines Lebensmittelgeschäftes ermutigt worden. Der ambitionierte Unternehmer musste trotz unzweifelhaft  intensiver Bemühungen, frische und vergleichsweise preisgünstige Lebensmittel vorzuhalten, rasch erkennen, dass das tatsächliche Kaufverhalten der Einwohner allen Beteuerungen widersprach. Für den Grohnder Dorfladen wird immerhin ein Jahresumsatz von 380 000 Euro ins Auge gefasst.