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Ohne einen "Umweltrabatt"

Weil Niedersachsen und die Ampel richtig Gas gegeben haben: Erstes deutsches LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Betrieb genommen

Sonntag 18. Dezember 2022 - Wilhelmshaven (wbn). Es ist ein beispielloser nationaler Kraftakt vorausgegangen: Bundeskanzler Olaf Scholz und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil haben gestern das erste deutsche LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Betrieb genommen.

„Das ist ein bedeutender Tag - für Niedersachsen und für ganz Deutschland", so Ministerpräsident Weil.

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„Über das LNG-Terminal in Wilhelmshaven werden zunächst große Mengen Flüssiggas unsere Energieversorgung der nächsten Zeit sicherstellen. Gleichzeitig schaffen wir in Wilhelmshaven eine Infrastruktur für klimaneutrale grüne Gase, hergestellt aus Erneuerbaren Energien, um unser Land weiter schrittweise unabhängig von fossilen Energien zu machen. Am Beispiel des LNG-Terminals und seiner Anbindung wurde gezeigt, dass in Deutschland - oder zumindest in Niedersachsen - auch große Infrastrukturprojekte in einer enormen Geschwindigkeit geplant und realisiert werden können. Das war nur möglich, weil so viele Menschen in den Behörden und Unternehmen mitgeholfen und ihr Bestes gegeben haben und nicht selten Tag und Nacht und auch an den Wochenenden für den Erfolg dieses einzigartigen Projektes gearbeitet haben. Ihnen allen gilt mein besonderer Dank! Diese Dynamik macht Hoffnung für einen ebenso schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien und damit für das Gelingen der Energiewende."

Mit der „Esperanza" hat zum ersten Mal ein mit Flüssiggas gefülltes Schiff - eine FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) - am LNG-Terminal in Wilhelmshaven festgemacht. Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer betont, dass für die Genehmigung und den Betrieb dieser und weiterer FSRUs hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards zum Schutz des Gewässers, der Umwelt und der Bevölkerung verpflichtend sind. „Es gibt keinen Umweltrabatt", so Meyer. „Unsere Behörden haben die Umweltverträglichkeit des Vorhabens intensiv nach geltendem europäischen und deutschem Recht geprüft." Dabei ging es um mögliche Auswirkungen auf die Gewässerökologie und die Einhaltung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. „Am Ende stehen hohe Auflagen wie ein gewässerökologisches Monitoring, ein Minimierungskonzept bei den Einleitungen und die Vorgaben zur Betriebssicherheit." Eingehend geprüft wurden auch die über 300 Einwendungen von Umweltverbänden sowie Bürgerinnen und Bürgern, die im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangen sind. „Es werden nicht nur alle geltenden Grenzwerte eingehalten", so Meyer, „sondern zur Genehmigung gehört auch ein Minimierungskonzept für die Einleitung der Chlorbiozide. Denn wir befinden uns am Weltnaturerbe Wattenmeer."

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies betont neben der Leistung bei Planung, Genehmigung und Bau der notwendigen Infrastruktur die Bedeutung für den Industrie- und Energiestandort Niedersachsen: „Politik, Wirtschaft - vor allem aber die genehmigenden Behörden vor Ort: Hier und heute dürfen wir wirklich ein wenig stolz darauf sein, was uns gemeinsam gelungen ist. In der viel beschworenen neuen Deutschlandgeschwindigkeit haben wir Deutschlands erstes LNG-Terminal fertig gestellt." Vor allem aber habe man eine Blaupause dafür geliefert, wie die für Energiewende und Transformation der Wirtschaft notwendige Infrastruktur künftig deutlich schneller gebaut werden könne: „Wir haben hier gezeigt, dass und wie das geht. Deutschland braucht mehr Wilhelmshaven. Und gleichzeitig stärken wir den Industrie- und Energiestandort Wilhelmshaven, denn Industrie folgt Energie. Die Investitionen, die hier getätigt werden sorgen dafür, dass sich auch weitere Industrie am Standort ansiedelt. Der Norden ist für uns das Tor zur Welt, Wilhelmshaven Tor und Drehscheibe für erneuerbare Energie für die gesamte Bundesrepublik. Heute speisen wir für Deutschland LNG ins Netz ein, in Zukunft werden es grüne Gase sein. Diese Infrastruktur kann beides leisten. Das ist ein Meilenstein für die Transformation unserer Wirtschaft."

Nachdem der Bund Ende Februar angekündigt hatte, bundesweit zwei LNG-Terminals zu bauen um die Energieabhängigkeit von Russland zu beenden, sind im Mai die Bauarbeiten in Wilhelmshaven an der bereits vorhandenen Umschlaganlage Voslapper Groden gestartet. Außerdem wurde die 26 Kilometer lange Gasleitung von Wilhelmshaven zum Gasspeicher in Etzel fertig gestellt. Sie kann zukünftig auch für den Transport von Wasserstoff genutzt werden.

 

 

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