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Alles ist zu Protokoll genommen: Jahresrückblick einmal anders

Kuriositäten aus dem Polizeialltag im Weserbergland: Von Sir Henry, dem Griff in die Männlichkeit und einem verlorenen Ehering

Von Jasmin Kaatz

Hameln/Göttingen (wbn). Es war ein arbeitsreiches Jahr 2010 auf das die für das Weserbergland zuständige Polizeiinspektion Göttingen in diesen Tagen zurückblickt. Doch nicht nur mit Mord und Totschlag, einer Vielzahl von umfangreichen Ermittlungskomplexen oder auch Großeinsätzen, wie dem Castor-Transport und vielen Demonstrationen, hatten sich die Beamten zu beschäftigen. Ganz am Rande kamen sie bei ihren Streifenfahrten auch in diesem Jahr wieder auf einige "Kuriositäten" zu, wie der nachfolgende kleine Rückblick aus dem Weserbergland zeigen soll.

"Griff in die Männlichkeit"

Das Jahr 2010 startete ziemlich "handgreiflich" mit einem schmerzhaften Griff ins "beste Stück". Nach einem Streit, dessen Ursache vermutlich in einem Verkehrsverstoß lag,  sanktionierte ein PKW-Fahrer einen 28 Jahre alten Radfahrer im Januar in Göttingen mit einen gezielten Griff in dessen "Männlichkeit" und einem Stoß gegen den Kopf. Der Autofahrer verfolgte den Radler zuvor bis in eine Straße. Hier stoppte er den 28-Jährigen und versetzte ihm unvermittelt u. a. einen kräftigen Griff in den Genitalbereich. Der Radfahrer erstattete Anzeige bei der Polizei.

Dumm gelaufen....

Um einen Code für sein gesperrtes Autoradio mit integriertem Navigationsgerät zu erhalten, suchte im Februar ein 44 Jahre alter Mann aus Duderstadt ein Göttinger Autohaus auf. Alles hätte so schön sein können, doch leider war das Gerät geklaut...und noch schlimmer: die Angestellten wussten dies bereits. Der mutmaßliche Hehler wurde an eine Polizeistreife übergeben.

Nach zwölf Jahren aufgetaucht

Doch...nicht immer geht es so schnell. Manchmal tauchen gestohlene Dinge erst viel später wieder auf. So geschehen Mitte Februar in Göttingen. Hier wurde bei Arbeiten in der Zwischendecke eines Bürogebäudes eine Geldbörse entdeckt, die ihrem Besitzer vor zwölf Jahren (1998) gestohlen wurde. Ermittlungen ergaben, dass der Mann inzwischen nach Hannover umgezogen war. Die Geldbörse ging daraufhin zu ihm auf Reisen.

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Motiv "Frühlingsgefühle"?

Von der Außenwand einer Apotheke an der Olenhuser Landstraße in Rosdorf (Kreis Göttingen) haben unbekannte Diebe im Februar einen kompletten Kondomautomaten abgehebelt und gestohlen. Der Gesamtwert des Automaten und seines delikaten Inhaltes betrug rund 700 Euro. Das Motiv der Tat konnte bis heute nicht geklärt werden. Ob es vielleicht erste aufkommende Frühlingsgefühle waren - wer weiß....

"one drink too many"

Eine Whisky-Probe endete für einen 25 Jahre alten Studenten im März mit fatalen Folgen. In einem Umkleideraum eines Göttinger Krankenhauses entdeckte eine Reinigungskraft am Morgen des 1.3.10 den lediglich mit einem Unterhemd bekleideten jungen Mann, der offenbar seinen Rausch ausschlief. Die restliche Kleidung incl. Geldbörse, Handy und Unterhose hatte der Göttinger vor Betreten seiner "Schlafstätte" fein säuberlich draußen vor einem angrenzenden Nachbarhaus abgelegt. Dort wurden die Sachen ungefähr zeitgleich von Bauarbeitern entdeckt. Überraschend von der Putzfrau aus den süßen Träumen gerissen, zog der Student sein Hemdchen aus und wickelte es sich um den Körper, um seine Männlichkeit zu bedecken. In diesem "Zustand" ergriff er zunächst die Flucht, kehrte aber wenig später zurück, um sich zu entschuldigen. Auf Befragen durch die herbeigeeilte Polizei gab der Student an, am Vorabend an einer Whiskyprobe teilgenommen zu haben. Die ist ihm offenbar wohl nicht bekommen.  Wie er in den Umkleideraum im ersten Obergeschoss gelangte und auch an einige andere Details konnte sich der 25-Jährige irgendwie nicht mehr so richtig erinnern.

Ziemlich verdächtig

Ein angeblich manipulierter Geldautomat hat im März eine Funkstreife der Polizei Friedland auf den Plan gerufen. Ein Kunde eines Geldinstitutes in Reinhausen hatte am Geldautomaten eine merkwürdige Veränderung entdeckt und die Beamten alarmiert. Das verdächtige "Zubehörteil" entpuppte sich aber als harmlos. Unbekannte hatten eine Knopfbatterie an die Verkleidung des Automaten geklebt.

"Berauschte" Mülltrennung....

Weil eine Göttinger Anwohnerin einen potentiellen Mülltonnenanzünder vor ihrem Haus vermutete, ist an einem Abend im März eine Funkstreife ausgerückt. Die Frau hatte zuvor beobachtet, wie sich eine unbekannte männliche Person in "verdächtiger Weise" an den Papiercontainern vor ihrem Wohnhaus aufhielt. Aus Sorge, der Unbekannte könnte die Behältnisse möglicherweise anzünden, informierte sie die Polizei. Die Funkstreife der Verfügungseinheit war schnell zur Stelle. Wie von der aufmerksamen Beobachterin beschriebenen, trafen die Beamten den Verdächtigen noch vor dem genannten Wohnhaus an. Während sie ihn kontrollierten, ergaben sich zwar keine Hinweise auf eine geplante Sachbeschädigung, stattdessen stieg den Ermittlern jedoch ein ihnen bestens bekannter Geruch in die empfindliche Nase. "Hier riecht es doch nach Marihuana !" haben sich beide in diesem Moment vermutlich zeitgleich gedacht - und sie hatten Recht.  Sofort als der 39-Jährige merkte, dass die beiden "Schnüffler" den von ihm ausgehenden, berauschenden Duft registriert hatten, ließ er den Rest seines in der Hand gehaltenen Joints fallen.

Auf Vorhalt erklärte er den interessierten Polizisten, dass er erst kürzlich in eine neue Wohnung eingezogen sei. Da ihm seine Freundin "untersagt habe", in der Wohnung "Betäubungsmittel zu konsumieren", habe er den Vorgang der Mülltrennung zum Rauchen eines kleinen Joints genutzt. Eine geringe Menge des verbotenen Stoffs habe er noch zu Hause. Diese ca. 0,5 Gramm Marihuana händigte der neue Nachbar wenig später freiwillig an die Streife aus. Die Polizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen "Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz" gegen den bislang polizeilich vollkommen unbekannten Göttinger ein. So schnell kann es manchmal gehen......

Verdächtige Motorengeräusche

...führten Ende März im Raum Hannoversch Münden zu einem Polizeieinsatz. Anwohner fühlten sich durch die aus einer Garage dringende laute Motorengeräusche in ihrer Nachtruhe gestört und alarmierten die Polizei. Die Lärmquelle sah jedoch ganz anders aus, als sie sich die Beamten vermutlich vorgestellt hatten, denn in der Garage trafen sie einen 60 Jahre alten Mann in seinem roten (Spielzeug-) Ferrari sitzend an, der bei Alkohol und Musik den Abend und die Motorengeräusche seines Mini-Rennwagens genoss. Leider mussten ihm die Beamten den Spaß verderben und das "illegale Rennen" abbrechen.

Rasant eingeparkt

Beim Versuch, in eine Parklücke in Höhe eines Duderstädter Altenheimes einzuparken, ist eine 74 Jahre alte Autofahrerin aus Hannover im April vermutlich beim Bremsen vom Brems- auf das Gaspedal ihres Automatik-Mercedes abgerutscht. Der PKW beschleunigte, überfuhr die Bordsteinkante des angrenzenden Gehweges, eine kniehohe Hecke und eine sich anschließende Grünfläche und auf das Gebäude des Alten- und Pflegeheimes zu (Foto). Hier durchbrach der Wagen ein ebenerdiges Fenster und stürzte ca. 120 cm tief in einen als Gymnastikraum genutzten Kellerraum. Vor der Innenwand kam der Wagen schließlich mitsamt seinen drei Insassen zum Stehen (Foto). Die Bilanz: zwei schwer Verletzte und ein Gesamtschaden in Höhe von rund 30.000 Euro.

"Unbekannter Liebhaber muss aufs Dach..."

Ein vermeintlicher Einbrecher hat sich in der Innenstadt von Göttingen im April als bis dato geheim gehaltener Verehrer der Tochter des Hauses entpuppt. Der Vater der jungen Frau hatte den "Romeo" beim Nachhause kommen auf dem Dach erspäht und sofort die Polizei gerufen. Als die Funkstreife eintraf stand der vermeintliche "Einbrecher" immer noch dort. Die Ermittler forderten den 20-Jährigen auf, durch ein geöffnetes Fenster in das Haus zu steigen - was der auch tat. In der Wohnung kam dann die Wahrheit ans Licht: die heranwachsende Tochter hatte einen "Verehrer" mit nach Hause genommen hatte und diesen, als ihre Eltern vorzeitig nach Hause kamen, kurzerhand aufs Dach "verbannt".

"Schräge Vögel zu Gast"...

Unerwarteter Besuch stellte sich über Pfingsten auf der Herrentoilette des Polizeigebäudes in der Otto-Hahn-Straße ein. Eine "alleinerziehende" Amsel wollte offenbar auf "Nummer sicher" gehen und hatte sich dazu entschlossen, "unter Polizeischutz" ihren Nachwuchs auszubrüten. Auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz war der Vogel durch das angekippte Oberlicht in den Toilettenraum gelangt. Da die Amsel über die Pfingsttage weitestgehend ungestört war, begann sie unvermittelt ihr Nest auf einer Lichtleiste über den Urinals zu bauen. Ob sie dabei durch das Grün der Lampenverkleidung inspiriert wurde, ist nicht bekannt. Sie legte schließlich vier Eier, aus denen wenig später ebenso viele gefiederte Schreihälse schlüpfen sollten (Foto). Ohne sich zu verabschieden, machte sich die Großfamilie schließlich aus dem Staub...sehr zur Freude der männlichen Kollegen.

"Presto a casa"...

Einen nicht ganz alltäglichen Geschwindigkeitsverstoss hatten im Juli Beamte der Göttinger Autobahnpolizei zu ahnden, als sie auf der A 7 eine Tempomessung in der Baustelle in Höhe der Ausfahrt Göttingen-Nord durchführten. Ein Roller mit italienischen Kennzeichen, reichlich Gepäck und einem kompletten Hirschgeweih vor dem Lenker (Foto) knatterte mit 86 statt erlaubter 60 km/h in Richtung Süden. Beim anschließenden Stopp war der Rollerfahrer erstaunt, dass sein Gefährt noch so schnell war, kommt er doch nach eigenen Angaben kaum aus dem Windschatten der Brummis heraus. Bereitwillig und einsichtig zahlte der Italiener an die Ordnungshüter die geforderte Sicherheitsleistung von 90 Euro und gab an, vom Nordkap zu kommen und auf dem Heimweg nach Rom zu sein. Das Hirschgeweih habe er während der Urlaubsreise erstanden. Beim Ausfüllen der Formulare zeigte der Mann großes Verständnis für die polizeiliche Maßnahme und gab dann etwas kleinlaut zu, dass er von Beruf Carabinieri sei und in Italien auch Tempomessungen durchführe, allerdings zu "anderen Preisen". Nachdem der "Kollege" sein Geweih etwas ungefährlicher verstaut hatte, verabschiedete er sich mit Handschlag von den deutschen Beamten und knatterte gen Rom davon.

Beim Simsen Fahrrad geklaut

An einem frühen Morgen im Juli hat ein ziemlich dreister Dieb einem 19 Jahre alten Radfahrer am Theaterplatz seinen fahrbaren Untersatz gestohlen und ist damit geflüchtet. Wie der junge Mann gegenüber der Polizei angab, hatte er sich auf einer Bank niedergelassen, um eine SMS zu schreiben, als sich die hinterhältige Tat ereignete. Sein rot-weißes Mountainbike lehnte derweil neben ihm an der Bank. Diesen unbekümmerten Moment nutzte der Unbekannte schamlos aus, schnappte sich das Rad und fuhr damit los. Der 19-Jährige nahm sofort die Verfolgung auf und konnte den Übeltäter tatsächlich nach kurzer Verfolgung einholen. Um ihn abzuschütteln, versetzte ihm der Dieb aber einen Schlag in den Magen, woraufhin der Bestohlene die weitere Verfolgung abbrechen musste.

"Einfach umwerfend"...

In der Göttinger Kiesseestraße haben unbekannte Spaßvögel im Oktober einen geparkten Smart umgeworfen und auf die Fahrerseite gekippt. Bei der Aktion entstand an dem PKW erheblicher Sachschaden in Höhe von rund 3.000 Euro. Ein Passant entdeckte den auf der Seite liegenden Wagen in den Morgenstunden und informierte die Polizei.

Ziemlich sauer

Mit einem zuvor herausgerissenen Verkehrszeichen haben Unbekannte in einer Nacht im Oktober versucht, eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage an der Bundesstraße 27 zu beschädigen. Doch alle Mühe war vergebens.  Bei der "Attacke" nahm lediglich das Gehäuse des unliebsamen "Blitzers" Schaden. Die Funktionsfähigkeit des Gerätes wurde nicht beeinträchtigt. Bei der Absuche der unmittelbaren Umgebung stießen die Beamten in einer Böschung vor der Anlage auf das mutmaßliche "Tatwerkzeug" -  ein demontiertes Verkehrszeichen inklusive Ständer. Seine Herkunft stand schnell fest. Es gehörte ursprünglich zu einer rund 100 Meter hinter der Messanlage errichteten Fußgängerampel.

Mit Barhocker zum Ziel

Unter Zuhilfenahme eines Barhockers hat ein 23 Jahre alter Göttinger nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen im November im Friedländer Weg ein "30 km/h"-Verkehrsschild von einem Schildermasten abmontiert und gestohlen. Vertieft in sein Vorhaben bemerkte der angetrunkene Mann offenbar nicht, dass er bei der kuriosen Tat von einem aufmerksamen Anwohner beobachtet wurde. Der Zeuge alarmierte die Polizei. Doch als die Funkstreife eintraf, waren Barhocker, Verkehrszeichen und auch der gesuchte Dieb verschwunden. Kaum zu glauben aber wahr:  während der Befragung des Hinweisgebers sollte sich das "Schauspiel" noch einmal wiederholen.

Unter den Augen der Ermittler kehrte der  Übeltäter wenige Minuten später noch einmal an den Ort des Geschehens zurück, klappte eine kleine Metallleiter auf  und wollte sich an dem noch am Masten verbliebenen anderen Verkehrszeichen vergehen. Um nicht aufzufallen, versuchte er sich möglicht "unauffällig" zu verhalten, sobald sich Fahrzeuge näherten. So tat er so als ob er mit dem Handy telefonieren würde oder stieg immer wieder von der Leiter herunter. Die Beamten, die eigenen Schilderungen zufolge zunächst selbst nicht glauben konnten, was sich gerade vor ihren Augen abspielte, beobachten den 23-Jährigen noch einige Sekunden. Dann liefen sie über die Straße und griffen zu. Auf die an ihn gerichtete Frage, was er hier mit einer Leiter machen würde, entgegnete der unter Alkoholeinfluss stehende Göttinger, dass "er sich ausruhen wollte". Den Diebstahl des Schildes räumte der junge Mann gegenüber den Polizisten schließlich ein.

Gemeinsam suchte man anschließend den neuen Aufenthaltsort des Diebesgutes auf - einen Partykeller in Tatortnähe.

"Cooler Typ am Straßenrand"...

Er war größer und weißer als alles, was die Polizisten aus Friedland jemals zu Gesicht bekommen haben. Zugegeben, seine Maße waren auch nicht gerade "zierlich": Taillenumfang ca. 150 cm, Größe: ca. drei Meter. Die Rede ist vom legendären "Monsterschneemann" aus Rittmarshausen. Vermutlich in den frühen Morgenstunden des 11. Dezember erblickte der weiße Riese das Licht der Welt. Unglücklicherweise direkt auf einer Straße.  Zwangsläufig wurden so auch Autofahrer auf den Goliath aufmerksam und informierten die Polizei. Als der Gigant einer Platzverweisung nicht nachkam, nahmen die  Ordnungshüter ihren ganzen Mut und ihre ganzen Kräfte zusammen und zerlegten ihn schweren Herzens in seinen eisigen Einzelteile.

"Sir Henry"

Die Geschichte von "Sir Henry" klingt wie erfunden - ist sie aber nicht. Doch wer ist das überhaupt ?  Sir Henry ist ein drahtiger Jack-Russel-Rüde und er  lebt normalerweise mit seinem Herrchen im benachbarten Göttingen. Nicht jedoch am 19. Dezember diesen Jahres. An diesem Sonntagmittag wurde ein Autofahrer aus dem Raum Hann. Münden auf den kleinen Hund aufmerksam, der auf der Kohlenstraße unterhalb vom Rinderstall (Waldgebiet) in Richtung der benachbarten Autobahn lief. Als der Mann anhielt und die Tür an seinem Audi A 6 öffnete, zögerte Sir Henry nicht lange und sprang unvermittelt zu dem -für ihn Unbekannten- ins Fahrzeug. "Gemeinsam" fuhr man zur Polizei nach Hann. Münden. Während der Autofahrer vor dem Wachtresen stand und dem Beamten die seltsame Begegnung schilderte, inspizierte der neugierige Vierbeiner in Ruhe die Wache incl. der Nebenräume, so dass ein weiterer Beamter ihn schließlich im Gebäude suchen musste. Aus dem 1. Stock zurückgekehrt, wohin Sir Henry mal eben entschwunden war, hörten die Ordnungshüter plötzlich ein schmatzendes Geräusch aus der Gemeinschaftsküche. Hier hatte das pfiffige Kerlchen inzwischen die grüne Ökotonne erschnüffelt, aus dem es  Mais und andere Lebensmittelreste vernaschte.

Beim Anblick des hungrigen Kleinen tief gerührt, überließ ihm einer der Polizisten sofort selbstlos sein Wurstbrot. Zwei weitere Kollegen, die gerade von der Streife auf die Wache kamen,  überkam ebenfalls ein tiefes Mitgefühl und auch sie gaben ihre "letzte Wurst" für den Hundehunger her.

Eine Handynummer an Sir Henrys Halsband führte die Beamten zu seinem Besitzer, einem Jäger. Dieser gab am Telefon an, dass er erst in ca. 90 Min. auf der Polizeidienststelle erscheinen könne, da er im tiefsten Niester Wald unterwegs sei. Zwischenzeitlich winselte Sir Henry und musste offensichtlich "austreten".  Als ein Polizist mit ihm vom Gassigehen zurückkehrte, war das Herrchen dann aber eingetroffen. Im Gespräch erfuhren die Polizeibeamten nun endlich, was Sir Henry in ihr Revier verschlagen hatte. Es war ein Schuss aus dem Gewehr seines Herrchens, abgefeuert auf ein Stück Rotwild. Der vermutlich nicht ganz "schussfeste" Hund machte sich dabei offenbar mächtig "ins Fell" und gab sofort "Gas". Ob ihm sein Herrchen die kleine Schwäche verzeihen wird, wissen wir nicht, hoffen es aber.

Am Ende ging dann ja doch noch alles gut aus...was man für die letzte Geschichte des Jahres 2010 nur hoffen kann.

"Ehering im Schnee verloren"

...ist die Geschichte eines offenbar verzweifelten Ehemannes aus Indonesien, der sich kurz vor Weihnachten mit einer Email hilfesuchend an die Polizei in Göttingen gewandt hat. Während eines Gastaufenthaltes in Göttingen verlor der studierte Doktor seinen goldenen Ehering im Schnee. In seiner Mail mit der Überschrift "Fahndung - Ehering verloren" beschrieb der Indonesier, wo ihm der Liebesbeweis verloren gegangen sein muss und zwar entweder auf dem Parkplatz eines Restaurants in der Geismar Landstraße oder in der Gaußstraße. Von dem vermissten Ring aus 24 karätigem Gold fehlt immernoch jede Spur. Wer das Schmuckstück findet oder vielleicht sogar inzwischen gefunden hat wird gebeten, es bei der Polizei Göttingen abzugeben. Über einen Freund soll der Ring dann an seinen indonesischen Besitzer zurückgesendet werden.

 

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