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Watermann: "Politik gegen die eigene Region"

Ungläubiges Erstaunen über die Haltung der CDU in Hessisch Oldendorf, die nicht auf den Zug der Resolution gegen die Eisenbahntrasse aufspringt

Hessisch Oldendorf (wbn). Die geschlossene Verweigerungshaltung der Hessisch Oldendorfer CDU-Stadtratsfraktion zur Unterstützung einer Resolution gegen den Ausbau der Bahnstrecke Löhne-Elze ist in der Region bei führenden Kommunalpolitikern auf Unverständnis und Ablehnung gestoßen. Der SPD-Landtagsabgeordnete Ulrich Watermann sagte heute Vormittag den Weserbergland-Nachrichten.de: „Wer dagegen ist, macht Politik gegen die eigene Region.“

Den Hinweis der CDU-Rats-Riege auf die wirtschaftlichen Vorteile, die eine Streckenmodernisierung auch für das Weserbergland und für Hessisch Oldendorf bringe, will Watermann so nicht gelten lassen. „Diese Strecke ist eine reine Transitstrecke, da kann niemand bei uns einen Vorteil erhaschen.“  Wer die Durchleitung des Güterverkehrs unter den alten Bedingungen befürworte, der verhalte sich „verantwortungslos hoch Drei“.


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Die Resolution sei zudem nicht gegen die Strecke sondern setze sich für Bürgerbeteiligung ein, indem in einem Beteiligungsverfahren unter anderem dafür gesorgt werde, dass Mindeststandards an Lärmschutz eingehalten werden und die Frage der Bahnübergänge geregelt sei. Zudem werde der „Planfall“ in einen finanziellen Kontext gestellt. Landrat Rüdiger Butte zeigte sich ebenso wie der Landtagsabgeordnete und SPD-Fraktionsvorsitzende im Hamelner Kreistag überrascht von dem Signal der CDU aus Hessisch Oldendorf.

Butte bemerkte trocken: „Es gibt weder Quellverkehr noch Zielverkehr in der Region. Dies ist eine reine Transitstrecke durch das Weserbergland.“ Mit der Ablehnung so nicht gerechnet hat nach eigenem Bekunden auch Bürgermeister Harald Krüger von Hessisch Oldendorf. Krüger bekannte gegenüber den Weserbergland-Nachrichten.de, er sei inhaltlich von der CDU-Stellungnahme überrascht worden und bezweifele zum Beispiel, dass die Aussage, am Tag würden nur 24 Güterzugpaare verkehren, dann auch zutreffen werde. Für ihn steht grundsätzlich fest, „dass die Trasse zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht so kommen darf“.

Mehr als 1000 Einwohner wären von dem Lärm betroffen, Lärmschutzmaßnahmen seien nicht festgestellt. Außerdem seien die bestehenden Gutachten fehlerhaft, würde die Zerschneidung eines Baugebietes erfolgen. Als gelernter Stadtplaner wisse er auch wie sich ein Lärmteppich zu beiden Seiten der Trasse ausbreite. Der ganze Wesereradweg sei in diesem Bereich dann „verlärmt“.

Nicht nur Hessisch Oldendorf, auch Fischbeck sei von solch einer Güterzugtrasse betroffen. Und überhaupt: Auf die Hinweise aus dem Bundesverkehrsministerium auf lediglich 24 Güterzüge am Tag – in jede Richtung zwölf – gibt Harald Krüger nicht viel. Eine Aussage, wie belastet die Strecke dann tatsächlich sei, könne nicht getroffen werden. Zur Tatsache, dass die CDU im eigenen Rathaus plötzlich bockt, stellte Krüger fest: "Das ist eben die Meinungsvielfalt in einer Demokratie." SPD und Grüne haben allerdings im Gemeinderat von Hessisch Oldendorf die Mehrheit.

 

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