Mehrere Strafverfahren eingeleitet
Marokkaner (16) bei Schwarzfahrt im ICE erwischt: Er tritt und bespuckt die Ordnungshüter der Bundespolizei
Montag 23. Oktober 2017 - Kassel (wbn). Würde ein 16-Jähriger in Marokko Polizisten treten und bespucken weil er beim Schwarzfahren erwischt worden ist, so ließe sich die Antwort der marokkanischen Polizei schon mit wenig Phantasie vorstellen.
So aber ist er in die Obhut deutscher Bundespolizisten gekommen, die ihn nicht ins Gefängnis gesteckt haben sondern dem Kasseler Jugendamt übergaben. Was hatte er verbrochen?
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Der 16-jährige Marokkaner, der in einer Aufnahmeeinrichtung für jugendliche Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz gemeldet war, ist ohne Fahrkarte und Ausweispapiere in einem ICE unterwegs gewesen. In Kassel ging er nach Angaben der Polizei bei der Ankunft auf zwei Bundespolizisten los. Während der Kontrolle habe er sich aggressiv verhalten, in Richtung der Beamten gespuckt und versucht sie zu schlagen. Als ihm Handschellen angelegt wurden, soll der Jugendliche die Polizisten durch schmerzhafte Tritte vors Schienbein verletzt haben.
Jetzt gibt es ein Strafverfahren wegen Erschleichens von Leistungen und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Nachfolgend der Polizeibericht aus Kassel: „Ein 16-Jähriger, der im ICE von Frankfurt/Main Richtung Kassel ohne Fahrkarte und Ausweispapiere unterwegs war, ging gestern Vormittag, gegen 11 Uhr, bei der Ankunft in der documenta-Stadt auf zwei Bundespolizisten los. Der Jugendliche aus Marokko zeigte sich während der gesamten Kontrolle durch die Polizisten äußerst aggressiv. Er spuckte in Richtung der Beamten und versuchte sie zu schlagen.
Um einen weiteren Angriff zu unterbinden, legten die Streifenbeamten dem 16-Jährgen Handschellen an. Daraufhin verletzte der Jugendliche die Polizisten durch Tritte an den Schienbeinen. Die Bundespolizisten nahmen den Randalierer mit zur Dienststelle und übergaben ihn anschließend in die Obhut des Kasseler Jugendamtes. Gemeldet war der 16-Jährige bisher in einer Aufnahmeeinrichtung für jugendliche Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz. Ein Strafverfahren wegen Erschleichens von Leistungen und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte wurde eingeleitet.“