Der Kommentar
Selbstauskunft zum eigenen Umgang mit Corona
Von Ralph L o r e n z
Mehr als ein Wochenende lang hat die CDU-Spitze um die Frage gerungen wie ein Bundesparteitag vor der sich erneut zuspitzenden Kulisse der Corona-Pandemie des Spätjahres 2020 aussehen kann. Und ob er überhaupt stattfinden darf. Als sogenannter Präsenz-Parteitag in altem Stil.
Das hat zunächst einmal bewiesen, dass ausgerechnet die Partei der Kanzlerin noch nicht in der Realität dieser Tage angekommen ist. Natürlich ist es nichtmehr zu verantworten, dass 1001 Delegierte aus sämtlichen Hotspots des Landes in der tiefroten Hotspot-Region Stuttgart zusammenkommen um sich unter einem Dach über die Zukunft der Christlich-Demokratischen Union in Debatten-geschwängerter und damit Aerosol-aufgepumpter Atmosphäre auszutauschen.
Fortsetzung von Seite 1
1001 Delegierte an einem Ort sind unter diesen Umständen ein Märchen aus 1001 Nacht aus der Glanzzeit Konrad Adenauers.
Gerade von der Leitkulturpartei CDU darf erwartet werden, dass sie vorlebt was sie von anderen nicht nur erwartet sondern auch verlangt. Der Parteifamilien-Clan Merkel / Kramp-Karrenbauer muss diese Hochzeit entweder auf unbestimmte Nach-Corona-Zeit vertagen oder virtuell stattfinden lassen. Oder im Auto-Kino. Elektro natürlich.
Dass dies grundsätzlich geht haben andere bereits bewiesen. Und die Abstimmung per Briefwahl hat der Landkreis Hameln-Pyrmont vorgemacht. Wenn auf diese Weise ein Landrat im Weserbergland gewählt werden kann wird die CDU es ja wohl auch schaffen einen neuen Parteivorsitzenden per Post zu bestimmen.
Im Laufe des heutigen Tages soll im Konrad-Adenauer-Haus die Entscheidung über das Wie und Wo getroffen werden.
Das heißt vor allem aber: Eine unmaskierte Selbstauskunft zum eigenen Umgang mit Corona unter besonderer Berücksichtigung der Ambitionen von Merz und Laschet. Und an Spahn und Ehemann weiterhin gute Besserung.