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Seine Impulse strahlten auch in das Weserbergland

Hermann Scheer ist tot - the "Hero for the Green Century" (Time Magazine)

Von Veronica Maguire MA

Hameln/Bonn (wbn). Das „Time Magazine“ sah in ihm den "Hero for the Green Century" (Held des grünen Jahrhunderts):  Hermann Scheer ist tot. Der Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien Eurosolar e.V. und Vorsitzende des World Council for Renewable Energy (WCRE), Träger des Alternativen Nobelpreises, Abgeordneter des Deutschen Bundestags, ist gestern in Berlin gestorben. Er wurde 66 Jahre alt.

 „Sein plötzlicher Tod erschüttert alle“, sagt Pressesprecher Helmut Lölhöffel von Eurosolar in Bonn. Lölhöffel würdigt den global wirkenden Querdenker, der auch wesentliche Impulse für das Weserbergland gegeben hat, wie folgt: „Hermann Scheer hat eine große Lebensleistung vollbracht. Ihm sind beispielhafte Fortschritte zu verdanken, die weltweit in eine umweltgerechte Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien ohne Kohle und Atom führen. Sein unverrückbares Ziel, die Energiewende zu beschleunigen, wird Wirklichkeit, weil er mit seinem Kenntnisreichtum, seinem logischen Denken und seiner Begeisterungsfähigkeit viele Menschen überzeugen und mitreißen konnte.

(Zum Bild: Kein Miesmacher, sondern stets auch ein Gutelaune-Bringer: Hermann Scheer, dessen Tod heute bekanntgeworden ist. Foto: Eurosolar)

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Hermann Scheers Gedanken und Pläne leben, weil er sie in konkret erfahrbare Ergebnisse umsetzen konnte. Er hat sie in dem Buch "Der energet(h)ische Imperativ" formuliert, das wenige Tage vor seinem Tod erschienen ist. Eurosolar und der Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) werden sein Lebenswerk, das er mit Tatkraft und mit Weitblick unbeirrt und unerschrocken verfolgt und verwirklicht hat, auf der Basis des von ihm Geschaffenen in seinem Sinne fortführen.“

Salzhemmendorfs Gemeindebürgermeister Martin Kempe durfte vor zwei Jahren den Solarpreis von Eurosolar aus der Hand von Hermann Scheer entgegennehmen weil dieser Flecken bundesweit ein Beispiel für eigenständige Energieversorgung gegeben hat, indem er mit vier Biogasanlagen und fünf Windrädern doppelt soviel Strom erzeugt hat wie der Ort selbst verbraucht. Die Biogasanlage in Lauenstein wurde zudem als Gemeinschaftsvorhaben zu einem Erfolgsprojekt heimischer Landwirte, die sich mit den benachbarten Stadtwerken Hameln verbündet hatten. Rainer Sagawe, klimapolitischer Sprecher des BUND Hameln-Pyrmont, hatte nicht unwesentlichen Anteil an der Auszeichnung für Salzhemmendorf.

Sagawe, selbst Mitglied bei Eurosolar, hatte die Gemeinde vorgeschlagen. Unvergesslich bleibt ihm die Überzeugungskunst des visionären Energiepropheten Hermann Scheer. Bei den Schönauer Stromrebellen habe er Scheer eineinhalb Stunden in einem Zirkuszelt sprechen gehört: „Das war einer, der unbeirrt seinen Weg gegangen ist.“ Helmut Schmiedekind, Fraktionschef der Grünen im Kreistag Hameln-Pyrmont und Ratsmitglied in Salzhemmendorf, sah den auch innerhalb der SPD nicht unumstrittenen Bundestagsabgeordneten als „Grünen unter den Roten“. Mit Sagawe ist er sich einig, dass Scheer der Vater des Gesetzes über die Erneuerbaren Energien (EEG) und ein durchsetzungsstarker Kämpfer für den Klimaschutz gewesen ist.

Ralf Hermes vom BUND im Weserbergland verweist darauf, dass sich der Träger des Alternativen Nobelpreises gegen die „mächtigen Stromkonzerne“ gestemmt und dafür gesorgt hat, dass „der kleine Mann aus dem Verteilungskuchen auch ein Stück abbekommt.“

 

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